22. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den US-Angriff auf iranische Atomanlagen, den Konflikt zwischen Israel und dem Iran sowie dem Krieg im Gazastreifen:
11.41 Uhr - Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi erklärt, die Forderungen an den Iran zu einer Rückkehr zur Diplomatie seien irrelevant. Die Gegenseite habe die Diplomatie und die Verhandlungen verraten, sagt er in Istanbul. Die USA verstünden nur Drohungen und Gewalt.
11.34 Uhr - Die Internationale Atomenergiebehörde erklärt, dass die angegriffenen iranischen Anlagen in Isfahan entweder kein oder nur geringe Mengen an nuklearem Material enthielten. Eine mögliche Verseuchung sei auf die beschädigten oder zerstörten Gebäude beschränkt, teilt die IAEA mit. Bei dem Material habe es sich um natürliches oder niedrig angereichertes Uran gehandelt.
11.29 Uhr - Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi verurteilt den US-Angriff scharf und fordert eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates. Sein Land werde die iranische Souveränität und das iranische Volk verteidigen. Er kritisiert zudem die Internationale Atomenergiebehörde und sagt, die IAEA habe mit ihrem Verhalten den Weg zu dieser "Aggression" geebnet.
11.24 Uhr - Die iranischen Revolutionsgarden haben den USA indirekt mit Angriffen gegen Militäreinrichtungen gedroht. Die US-Militärbasen in der Region seien kein Vorteil, sondern eher "Punkte der Verwundbarkeit", teilen sie mit. Die USA müssten als Reaktion auf ihren Angriff mit Vergeltung rechnen. Das iranische Atomprogramm könne nicht zerstört werden.
11.11 Uhr - Der Konflikt mit dem Iran kann nach Ansicht von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nur am Verhandlungstisch gelöst werden. "Der Iran darf niemals in den Besitz der Bombe gelangen", schreibt sie auf der Plattform X. Sie mahnt angesichts der Spannungen im Nahen Osten an, dass Stabilität und die Wahrung des Völkerrechts Vorrang haben müssten. "Jetzt ist der Moment für den Iran gekommen, sich auf eine glaubwürdige diplomatische Lösung einzulassen", fügt sie hinzu.
11.10 Uhr - Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Leichen von zwei israelischen Geiseln und einem Soldaten aus dem Gazastreifen geborgen. Das teilt das Militär nach einem Einsatz im Gazastreifen mit. Damit steigt die Zahl der im Juni geborgenen Leichen von Geiseln auf acht.
10.44 Uhr - Das Sicherheitskabinett der Bundesregierung hat am Morgen über den US-Angriff auf den Iran beraten. "Die Bundesregierung geht davon aus, dass große Teile des iranischen Nuklearprogramms durch die Luftschläge beeinträchtigt wurden. Eine genaue Schadensanalyse wird später möglich sein", teilt Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Bundeskanzler Friedrich Merz und die Minister des Sicherheitskabinetts würden sich im Laufe des Tages weiter mit den Partnern in der EU und den USA eng abstimmen. Merz habe den Iran aufgefordert, sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen. Dem Sicherheitskabinett gehören neben dem Kanzler, dem Außen- und Verteidigungsminister unter anderem auch Vizekanzler Lars Klingbeil an.
10.35 Uhr - Kanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer haben am Sonntagmorgen über den US-Angriff beraten. Das erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen. Auch die E3-Außenminister seien in Beratungen. Der Kanzler sei von der US-Regierung kurz nach den Angriffen informiert worden.
10.09 Uhr - Laut dem israelischen Gesundheitsministerium sind bei den iranischen Raketenangiffen am Morgen deutlich mehr Menschen verletzt worden, als zumächst von Rettungskräften gemeldet. Das Ministerium teilt mit, 86 Personen seien verletzt worden. Die meisten von ihnen leicht.
09.55 Uhr - Der stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Hardt hat den amerikanischen Angriff auf iranische Atomanlagen begrüßt. "Nach der Weigerung des Iran, auf das Verhandlungsangebot der Europäer einzugehen, war die Konsequenz eines US-amerikanischen Schlags gegen die Atomanlagen absehbar", sagt der CDU-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters. "Damit dürfte das Atomprogramm mindestens um Jahre zurückgeworfen sein, zum Wohle Israels und der ganzen freien Welt, auch Deutschlands." Hardt wirft dem Iran eine "offensichtliche Lüge" vor, dass das Land keine Atombombe baue, obwohl sowohl das Atom- als auch das Raketenprogramm eindeutig in diese Richtung gegangen seien. "Jetzt kommt es darauf an, mögliche politische und ökologische Auswirkungen in der Region in Grenzen zu halten", mahnt Hardt. Er setze darauf, dass viele arabische Staaten den Schlag zumindest insgeheim guthießen. Zugleich sei diese massive Schwächung des Iran auch eine Niederlage für Russland, das gegen die Ukraine im großen Stil auch iranische Drohnen eingesetzt habe.
09.43 Uhr - Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas fordert zu Mäßigung und Verhandlungen auf. "Ich bitte alle Seiten dringend darum, einen Schritt zurückzutreten, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und eine weitere Eskalation zu verhindern", erklärt Kallas auf X. Sie betont zugleich: "Dem Iran darf nicht erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln." Die EU-Außenminister würden am Montag über die Lage beraten, fügt Kallas hinzu.
09.33 Uhr - Am israelischen Aktienmarkt gibt es nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen einen Höhenflug auf ein neues Rekordhoch. An der Börse in Tel Aviv notierten die wichtigsten Indizes.TA125.TA35 jeweils rund 1,5 Prozent höher. Bereits seit Beginn israelischer Angriffe auf Ziele im Iran am Freitag vor einer Woche waren die Kurse kontinuierlich gestiegen.
09.22 Uhr - Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, beruft eine Dringlichkeitssitzung des IAEA-Gouverneursrats ein. Die Lage im Iran gebiete dies, erklärt Grossi auf X. Die Sitzung sei für Montag anberaumt.
09.14 Uhr - Bei den jüngsten iranischen Raketenangriffen auf Israel sind Rettungskräften zufolge mindestens 16 Menschen verletzt worden. Wie viele Einschläge es gab, ist zunächst noch unklar. Die Polizei bestätigt aber, dass es an mindestens drei Orten im Norden und der Mitte Israels Treffer in Wohngebieten gegeben habe. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Rettungskräfte sich durch Trümmer in Haifa und Tel Aviv kämpften und Sanitäter Verletzte aus einer Reihe beschädigter Häuser holten. In weiten Teilen des Landes gab es Luftalarm, Millionen Menschen mussten sich in Schutzräumen und Bunkern in Sicherheit bringen. Über einigen Städten, darunter Jerusalem, war zu beobachten, wie Raketen abgefangen wurden.
08.51 Uhr - Der britische Premierminister Keir Starmer fordert den Iran nach den US-Angriffen zu Verhandlungen auf. Das iranische Atomprogramm sei eine schwerwiegende Bedrohung für die internationale Sicherheit, erklärt Starmer. "Dem Iran darf niemals erlaubt werden, eine Atomwaffe zu entwickeln, und die USA haben Maßnahmen ergriffen, um diese Bedrohung zu verringern." Die Stabilität in der Region habe weiter oberste Priorität.
08.02 Uhr - Die Nato beobachtet nach Angaben aus Kreisen des westlichen Verteidigungsbündnisses die Lage nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen genau. Eine offizielle Reaktion der Nato steht noch aus.
07.25 Uhr - Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) hat nach eigenen Angaben keine Anzeichen für erhöhte Strahlungswerte nach den US-Angriffen auf iranische Nuklearanlagen. Vor der IAEA hatte schon die iranische Atomenergiebehörde erklärt, für die Anwohner rund um die angegriffenen Standorte bestehe keine Gefahr einer radioaktiven Verseuchung.
07.17 Uhr - Bei den jüngsten iranischen Raketenangriffen auf Israel hat es israelischen Medien zufolge mehrere Einschläge gegeben. Im staatlichen Sender Kan war von zehn Treffern die Rede. Andere Medien berichteten über Einschläge unter anderem in der Hafenstadt Haifa und in der Metropole Tel Aviv.
07.06 Uhr - Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen reagieren mit Drohungen auf die US-Angriffen auf Atomanlagen im Iran. Eine Antwort der Huthis sei nur eine Frage der Zeit, erklärt Mohammed al-Buchaiti, ein Vertreter der politischen Huthi-Führung, dem TV-Sender Al Dschasira Mubascher. Eine mit den USA vereinbarte Waffenruhe sei aus der Zeit vor dem "Krieg" gegen den Iran. Die Huthis und die USA hatten sich im Mai darauf verständigt, dass es keine Bombardements von Huthi-Stellungen seitens der USA und keine Angriffe der Huthis mehr auf Schiffe und auf Israel mehr geben soll. Die Huthis werden wie die Hamas im Gazastreifen vom Iran finanziert. Ihre Angriffe auch auf Handelsschiffe im Roten Meer haben die Huthis mit Solidarität für die Hamas begründet.
06.57 Uhr - Der Luftraum über Israel wird nach Angaben israelischer Behörden für sämtliche Flüge gesperrt. Grenzübergänge nach Ägypten und Jordanien blieben aber offen.
06.49 Uhr - Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen (UN) beantragt laut Berichten staatlicher iranischer Medien eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats. Ziel sei es, die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran zu verurteilen und für den Erhalt des internationalen Friedens zu sorgen. Die iranische UN-Vertretung erklärt den Staatsmedien zufolge, sie verurteile das Vorgehen der USA auf das Schärfste. Es handele sich um eine "grundlose und vorsätzlich geplante Aggression".
06.43 Uhr - Das israelische Militär meldet den Beginn eines iranischen Raketenangriffs. Im Iran seien Geschosse mit Ziel Israel gestartet worden, teilt das Militär mit. Kurz darauf waren Zeugen zufolge unter anderem in Tel Aviv Explosionen zu hören. Über der Mittelmeer-Metropole war zu beobachten, wie Raketen abgefangen wurden.
06.31 Uhr - Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi reagiert mit scharfen Worten auf die US-Angriffe auf Atomanlagen im Iran. Sein Land behalte sich alle Optionen für seine Selbstverteidigung vor, erklärt Araghtschi auf X. Die amerikanischen Angriffe seien "empörend". Der Minister droht damit, dass die Attacken "dauerhafte Konsequenzen" haben würden. Einzelheiten nennt er nicht.
05.26 Uhr - Nach US-Angriffen auf iranische Atomanlagen gibt es dort den Staatsmedien zufolge keine Anzeichen für eine radioaktive Verseuchung. Für die Anwohner der angegriffenen Standorte bestehe keine Gefahr, teilt die iranische Atomenergiebehörde mit.
05.05 Uhr - Nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen verzeichnet die saudiarabische Atombehörde rund um das Königreich keine radioaktiven Spuren. Das gelte auch für andere arabische Golfstaaten, heißt es in einer Mitteilung auf der Plattform X.
04.43 Uhr - Nach dem US-Angriff auf drei wichtige iranische Atomanlagen hält das südkoreanische Präsidialamt eine Krisensitzung ab. Dabei geht es um die Sicherheits- und Wirtschaftslage, wie der lokale Sender YTN berichtet.
04.05 Uhr - US-Präsident Donald Trump droht dem Iran mit weiteren Angriffen, sollte die Führung in Teheran nicht zum Frieden bereit sein. Künftige Angriffe würden weitaus heftiger, sagt Trump in einer kurzen Ansprache im Weißen Haus. Es gebe noch viele Ziele. Der Iran stehe vor der Wahl zwischen Frieden und einer Tragödie.
04.05 Uhr - UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich zutiefst beunruhigt über den US-Militäreinsatz gegen den Iran geäußert. Dies sei eine gefährliche Eskalation und eine direkte Bedrohung für den internationalen Frieden und die Sicherheit. Er ruft zur Deeskalation auf und betont, es gebe keine militärische Lösung. Der einzige Weg sei die Diplomatie.
04.04 Uhr - Die iranische Atomenergiebehörde bestätigt, dass die Anlagen Fordow, Natans und Isfahan angegriffen wurden. Dies sei eine Verletzung des internationalen Rechtes. Man werde nicht zulassen, die Entwicklung der Atomindustrie im Land zu stoppen.
03.54 Uhr - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den US-Angriff auf iranische Atomanlagen als "mutige Entscheidung" von historischer Tragweite gelobt. US-Präsident Donald Trump habe mit "großer Stärke" gehandelt, um dem "gefährlichsten Regime die gefährlichsten Waffen der Welt" zu verwehren, sagt Netanjahu. Dies sei ein Wendepunkt, der zu Frieden und Wohlstand im Nahen Osten führen könne. "Präsident Trump, ich danke Ihnen, das Volk Israel dankt Ihnen."
03.12 Uhr - US-Präsident Donald Trump und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen miteinander gesprochen. Das sagt ein Mitarbeiter des US-Präsidialamtes.
03.08 Uhr - US-Präsident Donald Trump fordert den Iran zu einem Friedensschluss auf. Andernfalls gebe es wieder einen Angriff, sagt Trump in einem kurzen Telefonat mit der Nachrichtenagentur Reuters.
03.04 Uhr - Die USA haben bei dem Angriff auf die Atomanlage Fordow nach einem Bericht des US-Senders Fox News sechs bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Zudem seien 30 Marschflugkörper vom Typ Tomahawk für andere Anlagen genutzt worden.
03.00 Uhr - Die USA haben nach einem Bericht des Senders CBS am Samstag den Iran kontakiert und mitgeteilt, dass es keine weiteren Angriffe geben solle. Man plane auch nicht, auf einen Sturz der Führung in Teheran hinzuarbeiten.
02.56 Uhr - Die israelische Armee verschärft nach dem US-Angriff auf den Iran die Sicherheitsbestimmungen für das zivile Leben. Schulen und Arbeitsstätten blieben außer für wichtige Tätigkeiten geschlossen, heißt es in einer Erklärung.
02.54 Uhr - US-Präsident Donald Trump spricht nach dem Angriff von einem großen Erfolg. "Israel ist jetzt viel sicherer", sagt Trump dem Nachrichtenportal Axios.
02.49 Uhr - Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldet, dass ein Teil der Atomanlage Fordow angegriffen worden sei.
02.46 Uhr - Vom republikanischen Mehrheitsführer im US-Senat, John Thune, kommt Unterstützung. Er stehe zu Präsident Donald Trump, sagt Thune in Bezug auf die Angriffe auf iranische Atomanlagen.
02.25 Uhr - US-Präsident Donald Trump kündigt eine Ansprache an die Nation zu einem nach seinen Worten erfolgreichen Militäreinsatz im Iran an. Er werde sich um 22.00 Uhr Ortszeit (04.00 Uhr MESZ) aus dem Weißen Haus äußern.
02.02 Uhr - Bei den Angriffen auf iranische Atomanlagen waren auch amerikanische Bomber vom Typ B-2 beteiligt. Das erfährt die Nachrichtenagentur Reuters von einem US-Insider.
01.58 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat einen Angriff auf drei iranische Atomanlagen für erfolgreich abgeschlossen erklärt. "Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf die drei Atomanlagen im Iran, einschließlich Fordow, abgeschlossen", schreibt Trump auf der Social-Media-Plattform Truth Social. Auf die Anlage in Fordow sei eine volle Bombenladung abgeworfen worden. Alle Flugzeuge befänden sich inzwischen wieder außerhalb des iranischen Luftraums. Eine Bestätigung des US-Verteidigungsministeriums oder eine Stellungnahme aus dem Iran liegen zunächst nicht vor.
00.38 Uhr - In der nordwestlichen iranischen Stadt Täbris und östlich von Teheran sind einem Medienbericht zufolge Explosionen zu hören. Dies meldet die staatliche Nachrichtenagentur Nour News.