Tokio, 12. Mai (Reuters) - Die USA und China haben in ihren Gesprächen zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten nach Angaben beider Seiten in Genf am Wochenende eine Einigung erzielt. Die versöhnlichen Töne der zwei größten Volkswirtschaften der Welt lindern die Nervosität an den Märkten etwas, aber eine große Veränderung ist in Asien noch nicht sichtbar. Denn Details zur Einigung stehen noch aus. Der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer sprach bei einem gemeinsamen Auftritt mit US-Finanzminister Scott Bessent von einer "Vereinbarung, die wir mit unseren chinesischen Partnern getroffen haben". Diese werde dazu beitragen, das Defizit der USA im internationalen Warenhandel von zuletzt 1,2 Billionen Dollar zu verringern. "Es ist wichtig zu verstehen, wie schnell wir zu einer Einigung kommen konnten, was zeigt, dass die Differenzen vielleicht nicht so groß waren wie möglicherweise gedacht", sagte Greer. "Es sind offensichtlich positive Schlagzeilen. (...) Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich nach dem, was wir gehört haben, zum Kaufen entschließen würde. Aber wenn wir wesentliche Fortschritte mit China machen können, denke ich, dass es dem Markt gefallen wird", erklärte Jack Ablin von Cresset Capital.
Auch die geopolitischen Spannungen scheinen sich etwas zu legen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte sich bereit, am Donnerstag in der Türkei mit Wladimir Putin zu Gesprächen zusammenzutreffen.
Trotz der positiven Entwicklungen am Wochenende bewegt sich die japanische Börse kaum. In Tokio blieb der 225 Werte umfassende Nikkei-Index.N225 fast unverändert bei 37.519,80 Punkten und der breiter gefasste Topix.TOPX blieb fast konstant bei 2.731,29 Zählern. Die Börse Shanghai.SSEC gewann 0,5 Prozent und kletterte auf 3.359,84 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen.CSI300 stieg um 0,7 Prozent auf 3.874,75 Punkte.
ÖLPREISE
Die positiven Gespräche zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, USA und China, könnten die Nachfrage nach Rohöl ankurbeln. Momentan ist der Handel noch durch massive Zölle beider Länder beeinträchtigt. Aber "der Optimismus über konstruktive Gespräche zwischen den USA und China stützte die Stimmung, doch begrenzte Details und die Pläne der OPEC zur Produktionssteigerung bremsten die Gewinne", sagte Toshitaka Tazawa, Analyst bei Fujitomi Securities.
Die Rohöl-Sorte BrentLCOc1 aus der Nordsee verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 64,13 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTICLc1 notierte 0,4 Prozent fester bei 61,25 Dollar.
DEVISEN
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,3 Prozent auf 145,78 YenJPY= und gab 0,1 Prozent auf 7,2275 YuanCNY= nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,3 Prozent höher bei 0,8332 FrankenCHF=. Parallel dazu fiel der EuroEUR= um 0,1 Prozent auf 1,1231 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9360 FrankenEURCHF= an.
WALL STREET
Der US-Standardwerteindex Dow Jones.DJI verabschiedete sich am Freitag mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 41.249,38 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500.SPX notierte kaum verändert bei 5.659,91 Zählern und der technologielastige Nasdaq.IXIC stagnierte bei 17.928,92 Stellen.
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