
Frankfurt, 05. Mai (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
15.25 Uhr - Die jüngsten Zollpläne von US-Präsident Donald Trump drücken Aktien von Film- und Medienkonzernen. Die Titel von Branchenriesen wie NetflixNFLX.O, Warner Bros DiscoveryWBD.O, ParamountPARA.O und Walt DisneyDIS.N verlieren im vorbörslichen US-Handel zwischen gut drei und fünf Prozent. Trump will nach eigenen Angaben Filme, die außerhalb der USA produziert und anschließend importiert werden, mit einem Zollsatz von 100 Prozent belegen. Die Maßnahme solle die kriselnde US-Filmindustrie schützen, die laut Trump durch internationale Förderprogramme ausgehöhlt werde. Viele Drehs für umsatzstarke Titel fanden zuletzt im Ausland statt – unter anderem wegen günstiger Produktionsbedingungen in Ländern wie Kanada, Großbritannien und Australien. "Die Gegenzölle werden die Branche zerstören", konstatierte William Reinsch, ehemaliger hochrangiger Beamter des Handelsministeriums.
12.20 Uhr - Die Aussicht auf eine Zulassung für eine neue Darreichungsform des Abnehmmitels von Novo NordiskNOVOb.CO in den USA stützt die Aktie. Die Titel des dänischen Pharmakonzerns rücken an der Börse in Kopenhagen um rund zwei Prozent vor. Die US-Arzneimittelbehörde FDA habe den Antrag auf Zulassung der Tablettenform von Novos Abnehmspritze Wegovy angenommen, teilte das Unternehmen mit. Die endgültige Entscheidung sei für das vierte Quartal geplant. Bei einer Zulassung wäre es das erste Medikament zur Gewichtsreduktion in Tablettenform, das den Effekt des körpereigenen GLP-1-Hormons nachahmt und so das Hungergefühl verringert. Novo steht mit dem Präparat im Wettbewerb mit dem US-Rivalen Eli LillyLLY.N, der an ähnlichen Produkten arbeitet. Die Eli-Lilly-Aktie gibt im vorbörslichen US-Handel gut ein halbes Prozent nach.
12.05 Uhr - Die überraschende Ernennung von Jean-Francois Fallacher zum Konzernchef des Satellitenbetreibers EutelsatETL.PA beflügelt die Aktie. Die Titel steigen an der Pariser Börse um fast neun Prozent. Fallacher tritt die Nachfolge der aktuellen Chefin Eva Berneke zum 1. Juni an, wie das Unternehmen mitteilte. Der CEO von Orange France übernimmt das Steuer bei Eutelsat zu einem Zeitpunkt, an dem Europa nach einer glaubwürdigen Alternative zu Elon Musks Starlink sucht - sowohl für kommerzielle als auch für militärische Kommunikationsdienste.
10.42 Uhr - Der Einstieg der Erste GroupERST.VI in Polen durch einen Milliarden-Deal mit SantanderSAN.MC lässt die Aktien von Österreichs größtem Geldhaus durchstarten. Die Titel gewinnen in der Spitze mehr als sieben Prozent. Mit der spanischen Großbank Santander sei die Übernahme von 49 Prozent an deren polnischer TochterbankSPL1.WA vereinbart worden, teilte Erste Group am Montag mit. Durch die Transaktion stärkt die in Mittel- und Osteuropa breit aufgestellte Erste Group ihre regionale Präsenz deutlich und wird nach eigenen Angaben zur drittgrößten Bank Polens. Santander notieren an der Madrider Börse knapp im Plus. Die Titel der polnischen Tochter Santander Bank Polska geben gut fünf Prozent nach. Nach Einschätzung von WOOD & Company-Analystin Marta Jezewska-Wasilewka könnte der Kursrückgang unter anderem auf das fehlende Übernahmeangebot für 100 Prozent der Anteile an der polnischen Bank zurückzuführen sein.
10.16 Uhr - Die Rüstungswerte setzen ihren Aufwärtstrend zu Wochenbeginn fort. RheinmetallRHMG.DE-Aktien stehen mit einem Plus von 2,4 Prozent an der Dax.GDAXI-Spitze. Die Aktien von RenkR3NK.DE notieren im MDax.MDAXI 1,4 Prozent fester. Allein an den vergangenen vier Handelstagen kommen sie auf ein Plus von jeweils rund 17 Prozent. Die Aussicht auf höhere Verteidigungsausgaben angesichts der vielen weltweiten Krisenherde habt Rüstungswerte in den vergangenen Monaten deutlich Rückenwind verliehen.
09.51 Uhr - Der deutliche Rückgang der Ölpreise ermuntert Anleger laut einem Händler zum Einstieg bei der LufthansaLHAG.DE. Die Aktien liegen mit einem Plus von bis zu 2,6 Prozent an der MDax.MDAXI-Spitze. Die Papiere von Air FranceAIRF.PA gewinnen zeitweise 3,7 Prozent. Die Titel der British-Airways-Mutter IAGICAG.L werden am Montag nicht gehandelt, da die Londoner Börse feiertagsbedingt geschlossen ist. Die Aussicht auf höhere Fördermengen des Ölkartells Opec+ hat die Ölpreise zu Wochenbeginn ordentlich ins Rutschen gebracht. Für Airlines ist Treibstoff ein wichtiger Kostenblock.
09.10 Uhr - Ein sprunghafter Anstieg des Taiwan-DollarsTWD= setzt die US-Devise unter Druck. Der US-Dollar-Index.DXY gibt knapp ein halbes Prozent auf 99,824 Punkte nach. Die taiwanische Währung klettert währenddessen um fast drei Prozent auf 29,812 zum Dollar und setzt damit ihre Rally vom Freitag fort. Zum Wochenschluss hatte sie um 4,4 Prozent auf 30,70 zum Dollar zugelegt, inzwischen liegt sie auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Experten zufolge spekulieren Anleger, dass einige asiatische Länder bereit sein könnten, ihre Währungen aufzuwerten, um im US-Handelsstreit Zugeständnisse zu erhalten. Taiwans Zentralbank bestreitet Druck aus Washington, doch Händler sprechen von auffälligen Kapitalzuflüssen. "Der Taiwan-Dollar wertet schneller auf, als ich es je erlebt habe", sagte ein ranghoher Vertreter der taiwanischen Finanzbranche zu Reuters. "Heißes Geld strömt nach Taiwan, und die Zentralbank lässt es zu. Viele sagen, das geschehe auf Druck der USA - und ich denke, das ist genau der Grund."
07.58 Uhr - Folgende Aktien werden am Montag mit einem Dividendenabschlag gehandelt:
Deutsche Unternehmen Angaben in Euro | Schlusskurs | Dividende |
BASF SEBASFn.DE | 44,39 | 2,25 |
Deutsche Post AGDHLn.DE | 38,18 | 1,85 |
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