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FOKUS 1-Online-Werbung lässt Alphabets Kassen klingeln - Aktienrückkauf

ReutersApr 24, 2025 9:42 PM
  • Werbeeinnahmen steigen stärker als gedacht
  • Cloud-Umsatz wächst nicht so stark wie erhofft
  • Aktienrückkauf von 70 Mrd Dollar geplant

- Sprudelnde Werbeeinnahmen haben AlphabetGOOGL.O ein überraschend starkes Quartalsergebnis beschert. Das Geschäft mit Internet-Suchen wachse dank mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellter Zusammenfassungen der Ergebnisse weiterhin stark, sagte Sundar Pichai, der Chef der Google-Mutter, am Donnerstag. Er kündigte daraufhin zusätzliche Ausschüttungen in zweistelliger Milliardenhöhe an. Im nachbörslichen Geschäft der Wall Street verhalf dies Alphabet-Aktien zu einem Kursplus von gut drei Prozent.

Die Einnahmen aus Online-Anzeigen, die etwa drei Viertel des Konzernumsatzes ausmachen, stiegen den Angaben zufolge um 8,5 Prozent auf 66,89 Milliarden Dollar. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 7,7 Prozent gerechnet. Dadurch übertrafen auch die Konzernerlöse von 90,23 Milliarden Dollar und der Reingewinn von 34,54 Milliarden Dollar die Prognosen. Dies tröstete über die Einnahmen aus dem Cloud-Geschäft hinweg, die zwar um 28 Prozent zulegten, mit 12,26 Milliarden Dollar die Markterwartungen aber knapp verfehlten.

Mit diesen Zahlen im Rücken kündigte Alphabet einen Aktienrückkauf im Volumen von 70 Milliarden Dollar an. Außerdem soll die Quartalsdividende um fünf Prozent auf 0,21 Dollar je Aktie angehoben werden.

DROHENDE ZERSCHLAGUNG IM "PROZESS DES JAHRZEHNTS"

Die starken Werbeeinnahmen kommen für den Konzern zu einem kritischen Zeitpunkt. Er hatte vor rund einer Woche im "Prozess des Jahrzehnts" um eine mögliche Zerschlagung einen Rückschlag erlitten. Ein Gericht befand Alphabet für schuldig, "vorsätzlich die Erlangung und die Aufrechterhaltung von Monopolmacht" auf dem Markt für Online-Werbung anzustreben. Im vergangenen Jahr hatte ein anderes Gericht dem Unternehmen ein illegales Monopol bei Internet-Suchen attestiert. Das US-Justizministerium fordert strenge Auflagen, unter anderem für den Einsatz von KI, damit die Tochter Google ihre Dominanz auf dem Suchmaschinen-Markt nicht noch weiter ausbaut.

Das Verfahren gegen Alphabet gilt als "Prozess des Jahrzehnts", weil die USA erstmals seit langer Zeit einem Unternehmen die Bildung eines illegalen Monopols vorwerfen. Im Jahr 1998 erlitt MicrosoftMSFT.O in einem Verfahren um die enge Verzahnung seines Browsers "Internet Explorer" mit dem Betriebssystem "Windows" eine juristische Schlappe. Der Software-Konzern entging damals nur dank eines Vergleichs einer Zerschlagung. Dieses Schicksal erlitt AT&TT.N, nachdem 1974 eine Kartellklage gegen den Telekom-Anbieter eingereicht worden war.

MILLIARDENSCHWERE KI-INVESTITIONEN

Sorgen bereiteten Anlegern auch die Pläne für den Bau neuer KI-Rechenzentren. Alphabet will hierfür im laufenden Jahr 75 Milliarden Dollar ausgeben. Im ersten Quartal summierten sich die Investitionen auf 17,2 Milliarden Dollar, ein Plus von 43 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Da die Konkurrenten MicrosoftMSFT.O und AmazonAMZN.O Web Services (AWS) ähnlich viel Geld in die Hand nehmen, befürchten einige Experten den Aufbau von Überkapazitäten. Genährt werden diese Spekulationen vom Aufstieg der chinesischen KI DeepSeek. Sie ist westlichen Rivalen wie ChatGPT ebenbürtig, begnügt sich aber mit weniger Rechenpower.

Gleichzeitig treibt der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollkrieg die Kosten in die Höhe. "Ein Großteil der elektrischen Infrastruktur und der Ausrüstung für Rechenzentren wird außerhalb der USA hergestellt", erläuterte Pat Lynch, Geschäftsführer der Rechenzentren-Sparte beim Gewerbeimmobilien-Verwalter CBRE. "In vielen Fällen ist das Angebot knapp und die Nachfrage weltweit hoch." Vor allem chinesische Zulieferer könnten ihre Exporte in andere Länder umleiten.

Für Eric Schiffer, den Chef des Finanzinvestors Patriarch Organization, ist ein rascher Ausbau der KI-Infrastruktur dennoch unerlässlich. "Die großen Technologieunternehmen können es sich nicht leisten, das Rennen um KI zu verlieren." In zwölf bis 18 Monaten könnten die großen Cloud-Anbieter Microsoft, Google und Amazon die ersten Früchte ihrer aktuellen Bemühungen ernten.

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