Frankfurt, 24. Apr (Reuters) - US-Anleger haben sich am Donnerstag schwergetan, an der Hoffnung auf Entspannung im Zollkonflikt festzuhalten. Auch von der auf Hochtouren laufenden Berichtssaison kam keine ausreichende Unterstützung. Der Dow-Jones-Index.DJI der Standardwerte verlor am Morgen 0,3 Prozent auf 39.503 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500.SPX stand 0,4 Prozent höher bei 5395 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq.IXIC stieg um 0,7 Prozent auf 16.834 Punkte. Am Mittwoch hatten sanftere Töne von US-Präsident Donald Trump in Richtung US-Notenbank und China die Risikolust der Investoren wiederbelebt und die Börsen deutlich ins Plus geschickt.
Dieser Optimismus schwand, als US-Finanzminister Scott Bessent erklärte, eine Senkung der Zölle werde nicht einseitig erfolgen. China reagierte darauf mit der Forderung, die USA sollten alle einseitigen Zollmaßnahmen aufheben. "Die von der Trump-Regierung eingeführten Zölle haben noch immer einen starken Einfluss auf die Stimmung und die Regierung schwankt zwischen einem Rückzug von der vollständigen Umsetzung und einer Fortsetzung der Maßnahmen", sagte Matt Gertken, Stratege bei BCA Research.
Durchwachsene Firmenergebnisse trugen zur Verunsicherung der Marktteilnehmer bei. Die durch den Zollstreit entstandene Kaufzurückhaltung hinterlässt bei den amerikanischen Fluggesellschaften Spuren. American AirlinesAAL.O kassierte wie schon zuvor SouthwestLUV.N und Alaska AirALK.N die Finanzziele für 2025. Aktien von American Airlines drehten dennoch rund anderthalb Prozent ins Plus, während die Titel von Alaska um zwölf Prozent absackten. Southwest-Papiere notierten 1,4 Prozent tiefer. Noch vor zwei Monaten profitierte die Branche von einer starken Reisenachfrage und soliden Preisen. Nun hält die Angst vor einer Rezession die Kunden davon ab, Geld für Reisen auszugeben.
Auch der Konsumgüterkonzern Procter & GamblePG.N (P&G) bekommt die Auswirkungen des Zollstreits zu spüren und dampfte seine Ziele ein. Die Papiere notierten 3,6 Prozent im Minus.
Aktien von IBMIBM.N rutschten um knapp sieben Prozent ab, nachdem der IT-Konzern einen Rückschlag im Beratungsgeschäft hinnehmen musste. 15 seiner staatlichen Verträge sollen im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms der Trump-Regierung auf Eis gelegt werden.
Eine starke Nachfrage nach digitalen Spielen bescherte HasbroHAS.O hingegen einen Umsatzschub. Die Papiere des Spielzeugherstellers gewannen rund 13 Prozent.
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