
Frankfurt, 16. Apr (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
14.55 Uhr - Robuste Buchungen bei der US-Fluggesellschaft United AirlinesUAL.O stimmen die Anleger zuversichtlich. Die Papiere klettern im vorbörslichen US-Geschäft um sieben Prozent und ziehen andere Branchentitel mit nach oben. Aktien von American AirlinesAAL.O und Delta AirDAL.N steigen um 2,2 Prozent und 3,8 Prozent. Der inländische Rivale Southwest AirlinesLUV.N legt um 1,2 Prozent zu. Trotz der unsicheren konjunkturellen Lage angesichts des Zollkrieges verdiente United Airlines im Quartal mit 91 Cent je Aktie mehr als erwartet und meldete einen Anstieg der Vorausbuchungen für die margenstarken Premium-Plätze von 17 Prozent in den vergangenen zwei Wochen.
14.40 Uhr - Spekulationen über mögliche Verhandlungen zwischen den USA und China treiben die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Sorte BrentLCOc1 und US-Leichtöl WTICLc1 verteuern sich um jeweils rund ein Prozent auf 65,20 Dollar und 61,84 Dollar je Fass (159 Liter). Laut einem Bericht der Agentur Bloomberg steht China Gesprächen mit den USA grundsätzlich offen gegenüber - allerdings unter der Voraussetzung eines respektvolleren Umgangs seitens der US-Regierung. Zudem wünsche sich China für künftige Verhandlungen eine neue Ansprechperson auf amerikanischer Seite, zitierte die Nachrichtenagentur eine mit der Angelegenheit vertraute Person. "Eine Deeskalation des Zollkonflikts würde das Abwärtsrisiko für das globale Wachstum und damit auch für die Nachfrage nach Öl begrenzen", sagte UBS-Analyst Giovanni Staunovo. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet für 2025 wegen des von den USA angezettelten Handelskonflikts das geringste Wachstum der Ölnachfrage seit fünf Jahren.
14.15 Uhr - Der EuroEUR= nähert sich langsam wieder seinem kürzlich erreichten Drei-Jahres-Hoch, während der US-Dollar auf breiter Front nachgibt. Die europäische Gemeinschaftswährung steigt um ein Prozent auf 1,1392 Dollar. Seit der Ankündigung der Zölle von US-Präsident Donald Trump hat der Euro rund fünf Prozent zugelegt. Die Devise profitiert davon, dass europäische Anleger sich aus US-Vermögenswerten zurückziehen. Vergangene Woche war der Euro bis auf 1,1474 Dollar gestiegen.
13.45 Uhr - Die Aussicht auf mögliche Einschränkungen der Covid-Impfstoffempfehlungen drückt die Aktien der Hersteller. Papiere von ModernaMRNA.O liegen im vorbörslichen US-Handel 1,3 Prozent schwächer, NovavaxNVAX.O-Titel verlieren 2,8 Prozent. Das externe Gremium der US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention sprach sich dafür aus, den aktualisierten Covid-Impfstoff für die Saison 2025/2026 nur für gefährdete Bevölkerungsgruppen mit hohem Risiko für schwere Krankheitsverläufe zu empfehlen. Bislang gilt dies für Personen im Alter ab sechs Monaten, unabhängig von früheren Impfungen gegen diese Krankheit.
13.10 Uhr - Der schwedische Autozulieferer AutolivALV.NALIVsdb.ST überzeugt die Anleger inmitten des internationalen Zollstreits mit einem überraschend starken Gewinnanstieg. Die Aktien klettern an der Stockholmer Börse um sieben Prozent, die in den USA notierten Anteilsscheine liegen vorbörslich 7,5 Prozent im Plus. Der weltweit größte Hersteller von Airbags und Sicherheitsgurten erklärte, die Auswirkungen der US-Zölle und Gegenzölle hätten sich kaum auf den Gewinn ausgewirkt, da sie durch höhere Preise für die Kunden ausgeglichen worden seien. Der bereinigte Betriebsgewinn stieg im ersten Quartal auf 255 Millionen Dollar von 199 Millionen Dollar im Vorjahr. An seiner Prognose für das Gesamtjahr hielt Autoliv fest.
12.00 Uhr - Eine pessimistische Prognose lässt die Aktie des britischen Großhandelskonzerns BunzlBNZL.L einbrechen. Die Papiere des Anbieters von Lebensmittelverpackungen sowie Verbrauchsartikeln für Hotels und Restaurants rauschen an der Börse in London um rund 25 Prozent nach unten. Damit sind sie die größten Verlierer im breit gestreuten europäischen Stoxx-600-Index.STOXX. Das Unternehmen rechnet für 2025 mit einem moderaten Umsatzwachstum und einer operativen Marge von knapp acht Prozent nach 8,3 Prozent im Vorjahr. Außerdem wird das Aktienrückkaufprogramm im Wert von mehr als 200 Millionen Pfund für den Rest des Jahres ausgesetzt. Hintergrund sei eine schwache Umsatzentwicklung in der Gastronomie und im Lebensmitteleinzelhandel in Nordamerika. Die Prognose berücksichtigt zudem noch keine möglichen Auswirkungen der neuen US-Zölle.
08.05 Uhr - Ein schwacher Dollar.DXY und neu entflammte Sorgen über den globalen Handel haben den GoldpreisXAU= auf ein neues Rekordhoch gehievt. Das in Krisenzeiten als sicherer Hafen angesehene gelbe Metall verteuert sich um bis zu zwei Prozent auf 3291,68 Dollar je Feinunze – den höchsten Stand seiner Geschichte. "Das Gold wird stark bleiben, solange die Unsicherheit anhält", sagt Brian Lan, Geschäftsführer des Edelmetallhändlers GoldSilver Central in Singapur. Für Nervosität sorgte am Mittwoch die Nachricht, dass der US-Halbleiterkonzern NvidiaNVDA.O wegen der von Präsident Donald Trump erlassenen Exportbeschränkungen für sein Chipmodell H20 nach China hohe Kosten verbuchen muss. Diese würden im ersten Quartal mit 5,5 Milliarden Dollar ausgewiesen, wie das Unternehmen mitteilte. "Es wird befürchtet, dass dies die ersten Schüsse in der Tech-Schlacht zwischen den USA und China sind", erläuterte Analyst Daniel Ives von der Investmentbank Wedbush.
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