
Gold (XAU/USD) steigt am Mittwoch, da ein risikoscheues Klima an den globalen Märkten die Nachfrage nach sicheren Anlagen belebt. Zum Zeitpunkt des Schreibens wird XAU/USD bei etwa 4.120 USD gehandelt, was einem Anstieg von fast 1,20 % entspricht und die Erholung fortsetzt, nachdem der Preis am Dienstag kurz unter die 4.000 USD-Marke gefallen war.
Globale Aktien stehen weiterhin unter Druck, da Bedenken über überbewertete Technologiewerte die Anleger defensiv halten. Die Stimmung bleibt vorsichtig vor den am selben Tag fälligen Protokollen des Federal Open Market Committee (FOMC), während die Märkte sich auch auf den verschobenen NFP-Bericht für September vorbereiten, der für Donnerstag angesetzt ist. Infolgedessen hilft das risikoscheue Umfeld dem Metall, Aufwärtsdynamik zu bewahren.
Allerdings trübt wachsende Skepsis unter den Vertretern der Federal Reserve (Fed) hinsichtlich einer weiteren Zinssenkung im Dezember den Ausblick für die Geldpolitik. Da die Beamten zwischen anhaltenden Inflationsrisiken und Anzeichen von Schwäche auf dem Arbeitsmarkt gespalten sind, reduzieren die Händler ihre Erwartungen an weitere Lockerungen, was die Gewinne von Gold begrenzen könnte.

Aus technischer Sicht zieht Gold weiterhin Käufer an, während es sich im vorherrschenden Aufwärtstrend befindet. Auf dem 4-Stunden-Chart werden die Preise nun wieder über dem 100-periodischen Simple Moving Average (SMA) gehandelt, was die kurzfristige Aufwärtsneigung verbessert, während die jüngste Erholung XAU/USD an einen Test des 50-periodischen SMA gebracht hat, der eng mit der Widerstandszone von 4.100-4.120 USD übereinstimmt. Ein nachhaltiger Ausbruch über diesen Bereich würde das bullische Momentum verstärken und den Weg zunächst in Richtung 4.150 USD und anschließend in die Region von 4.200 USD öffnen.
Auf der Unterseite bietet der 100-periodische SMA unmittelbare Unterstützung, vor der psychologischen 4.000 USD-Marke. Das Momentum hat sich ebenfalls verbessert, da der Relative Strength Index (RSI) wieder über die 50-Marke gestiegen ist, nachdem er kürzlich in der Nähe des überverkauften Bereichs schwebte, was auf einen sich erholenden Kaufdruck hinweist.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.