
19. Nov (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine, der seit Beginn der großangelegten russischen Invasion am 24. Februar 2022 andauert. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
09.10 Uhr - Rumänien hat wegen einer Drohne im eigenen Luftraum Kampfflugzeuge aufsteigen lassen, darunter auch zwei Eurofighter der Bundeswehr. Der Vorfall ereignete sich während eines russischen Angriffs auf Infrastruktur in der benachbarten Ukraine nahe der Grenze, teilt das Verteidigungsministerium in Bukarest mit. Zunächst seien zwei Eurofighter eines Bundeswehr-Kontingents gestartet, das gemeinsam mit der rumänischen Luftwaffe den südöstlichen Luftraum des Nato-Gebiets sichert. Danach seien zwei rumänische F-16-Kampfjets aufgestiegen. Die Bürger in den südöstlichen Bezirken Tulcea und Galati wurden aufgefordert, Schutz zu suchen. Berichte über einen Einschlag auf rumänischem Gebiet lagen nicht vor. Das EU- und Nato-Mitglied Rumänien hat eine 650 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine. Es sind wiederholt Trümmer russischer Drohnen auf rumänischem Gebiet während russischer Angriffe auf ukrainische Häfen auf der anderen Seite der Donau niedergegangen. Auch Polen hatte am Mittwoch während russischer Angriffe auf die westliche Ukraine Kampfjets zum Schutz des eigenen Luftraums aufsteigen lassen.
08.38 Uhr - Russland hat die Ukraine nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erneut mit einem Großangriff aus der Luft überzogen, bei dem neun Menschen getötet worden seien. Zahlreiche weitere Menschen seien verletzt worden. Die russische Armee habe in der Nacht mit mehr als 470 Drohnen und 48 Raketen angegriffen und dabei auch Energie- und Transportinfrastruktur beschädigt, teilt Selenskyj mit. "Jeder schamlose Angriff auf das alltägliche Leben zeigt, dass der Druck auf Russland unzureichend ist. Wirksame Sanktionen und Unterstützung für die Ukraine können dies ändern", sagt Selenskyj und fordert erneut von den Verbündeten Flugabwehrraketen.
08.00 Uhr - Russland hat nach Angaben aus Kiew erneut die ukrainische Energieinfrastruktur mit Raketen und Drohnen attackiert. In mehreren Regionen sei es zu Notabschaltungen der Stromversorgung gekommen, teilt das ukrainische Energieministerium über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Aus den westukrainischen Städten Lwiw und Ternopil wurden Explosionen gemeldet. Laut dem Gouverneur der Region Lwiw, Maksym Kosyzkyj, wurden bei dem Angriff eine Energieanlage und ein Industriegelände beschädigt. Tote habe es nicht gegeben. In Ternopil wurde ukrainischen Staatsmedien zufolge ein mehrstöckiges Wohnhaus getroffen. Auf Bildern in ukrainischen Nachrichtenkanälen auf Telegram war ein Hochhaus zu sehen, dessen obere Stockwerke zerstört waren. Über dem Gebäude stand eine hohe Rauchsäule.
07.45 Uhr - Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff mit Raketen des US-Typs ATACMS auf die Stadt Woronesch abgewehrt. Alle vier anfliegenden Raketen seien von den russischen Flugabwehrsystemen abgefangen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Herabfallende Trümmer hätten die Dächer eines Altenheims und eines Waisenhauses sowie ein Wohnhaus beschädigt. Es habe aber keine Verletzten gegeben. Als Reaktion habe Russland zwei ukrainische Mehrfachraketenwerfer mit Iskander-M-Raketen beschossen. Das ukrainische Militär hatte am Dienstag mitgeteilt, Ziele in Russland mit von den USA gelieferten ATACMS angegriffen zu haben. Dies sei eine "bedeutende Entwicklung". Die Ukraine hatte die Waffensysteme 2023 erhalten, durfte sie jedoch zunächst nur auf eigenem Staatsgebiet einsetzen, das zu fast einem Fünftel von Russland kontrolliert wird. Die Ukraine hatte bereits im Januar russisches Gebiet mit ATACMS-Raketen attackiert.
07.30 Uhr - Bei einem russischen Drohnenangriff auf die nordostukrainische Großstadt Charkiw sind nach Behördenangaben 32 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder, teilt Regionalgouverneur Oleh Synjehubow mit. Bei dem Angriff in der Nacht seien mehrere Wohnhäuser getroffen und Brände ausgelöst worden. Zudem seien zahlreiche Autos, eine Arztpraxis und ein Supermarkt beschädigt worden. Ersten Informationen zufolge habe das russische Militär mit 19 Drohnen angegriffen. Eine russische Stellungnahme zu den Angriffen lag zunächst nicht vor. Die nahe an der russischen Grenze gelegene Stadt ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges vor fast vier Jahren beinahe täglich das Ziel von Raketen- oder Drohnenangriffen.
06.55 Uhr - Nach russischen Luftangriffen auf den Westen der Ukraine lässt Polen zur Sicherung seines Luftraums erneut Kampfjets aufsteigen. Auch bodengestützte Luftabwehr- und Radarüberwachungssysteme seien in den höchsten Bereitschaftszustand versetzt worden, teilt das Militär des Nato-Mitglieds mit. Die Flughäfen Rzeszow und Lublin im Südosten Polens wurden vorübergehend geschlossen, um dem Militär im Luftraum Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, wie die polnische Flugsicherungsbehörde mitteilt. In der Ukraine herrscht derweil nahezu im ganzen Land Luftalarm. Polen hat wegen russischer Angriffe auf die Westukraine bereits wiederholt Kampfjets zum Schutz des eigenen Luftraums eingesetzt.