
Der Goldpreis (XAU/USD) fällt während der frühen asiatischen Sitzung am Montag auf etwa 4.065 USD. Das Edelmetall setzt den Rückgang fort, da Händler Gewinne nach einer längeren Rekordrallye realisieren. Das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea am Donnerstag wird genau beobachtet.
Händler sichern sich Gewinne, da Gold zu oder nahe den Allzeithochs gehandelt wurde. Auch der erneute Optimismus über die Handelsgespräche zwischen den USA und China sowie ein erneuter US-Dollar (USD) dämpfen die Zuflüsse in sichere Anlagen wie Gold. US-Finanzminister Scott Bessent sagte am Sonntag, dass die USA und China sich auf den Rahmen eines potenziellen Handelsabkommens geeinigt haben, das besprochen wird, wenn US-Präsident Donald Trump und der chinesische Präsident Xi Jinping später in dieser Woche zusammentreffen.
Bessent erklärte weiter, dass er erwartet, dass China die Umsetzung seines Lizenzregimes für seltene Erden und Magnete um ein Jahr verzögern wird, während die Politik überdacht wird.
Andererseits hat die schwächere US-Inflationsdaten, die am Freitag veröffentlicht wurden, die Erwartungen an Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) verstärkt. Die Märkte preisen eine nahezu sichere Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte (bps) von der aktuellen Zielspanne von 4,0 % - 4,25 % ein.
Händler erwarten auch eine weitere Senkung im Dezember. Niedrigere Zinssätze könnten die Opportunitätskosten für den Besitz von Gold senken und das nicht verzinsliche Edelmetall unterstützen.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.