Bedminster, 13. Sep (Reuters) - US-Präsident Donald Trump will die russischen Exporte von Gas und Öl nur dann mit neuen Sanktionen belegen, wenn alle Nato-Staaten mitziehen. Zudem müssten die Bündnispartner ihre Öl-Importe aus Russland einstellen, schrieb Trump am Samstag in sozialen Medien. Trump steht innenpolitisch in der Kritik, weil er Russland wiederholt Fristen für ein Einlenken im Krieg gegen die Ukraine gesetzt hatte und diese ohne konkrete Maßnahmen verstreichen ließ. Eine Umfrage von Reuters/Ipsos vom August ergab, dass 54 Prozent der US-Bürger der Meinung sind, der Präsident sei zu eng mit Russland verbunden.
Die Finanzminister der G7-Staaten hatten am Freitag über weitere Sanktionen gegen Russland beraten. Energieeinnahmen sind die wichtigste Geldquelle der russischen Regierung zur Finanzierung des Krieges. Deshalb sind Öl- und Gasexporte ein zentrales Ziel westlicher Sanktionen. China und Indien sind die größten Abnehmer russischen Öls. Das Nato-Mitglied Türkei ist der drittgrößte Abnehmer von russischem Öl. Weitere Mitglieder des 32 Staaten umfassenden westlichen Militärbündnisses sind Ungarn und die Slowakei.
Trump schlug vor, dass alle Nato-Länder Zölle von 50 bis 100 Prozent auf chinesische Importe erheben sollte. Ein solcher Schritt würde Pekings wirtschaftlichen Einfluss auf Moskau schwächen, argumentierte er. Trump hat einen zusätzlichen Zoll von 25 Prozent auf Importe aus Indien verhängt, um Neu-Delhi zu einem Stopp seiner Käufe von verbilligtem russischem Rohöl zu bewegen. Auf zusätzliche Zölle gegen China wegen dessen Käufe von russischem Öl hat Trump jedoch verzichtet. Seine Regierung verweist dabei auf den Burgfrieden im Handelsstreit mit Peking.