Der Goldpreis (XAU/USD) klettert am Montag in der frühen asiatischen Sitzung auf fast 3.375 USD. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, sich dem Krieg Israels gegen den Iran anzuschließen, eskaliert den Konflikt erheblich und hebt das Edelmetall. Händler werden die vorläufige Lesung des US S&P Global Purchasing Managers Index (PMI) für Juni später am Montag im Auge behalten.
Die USA führten am frühen Sonntag Luftangriffe auf drei Nuklearstandorte im Iran durch und traten damit direkt in den Krieg Israels mit dem Iran ein, trotz Trumps langjährigen Versprechen, neue ausländische Konflikte zu vermeiden. Die eskalierenden Spannungen nach den US-Bombardierungen iranischer Nuklearstandorte fördern die Zuflüsse in sichere Häfen und kommen dem Goldpreis zugute, da es traditionell als Absicherung in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit gilt.
Der Gouverneur der Federal Reserve (Fed), Christopher Waller, sagte am Freitag, dass die Fed in der Lage sei, den Leitzins bereits im Juli zu senken. Die dovishen Äußerungen der Fed-Beamten könnten den Greenback belasten und dem in USD denominierten Rohstoffpreis Unterstützung bieten, da ein schwächerer USD Gold für ausländische Käufer günstiger macht.
Die Anleger bereiten sich auf die vorläufige Lesung des US S&P Global PMI für Juni vor. Jede überraschende positive Entwicklung in den US-Wirtschaftsdaten könnte den USD stärken und den Aufwärtstrend des gelben Metalls begrenzen.
Gold hat in der Geschichte der Menschheit stets eine zentrale Rolle gespielt – als universelles Tauschmittel und sicherer Wertspeicher. Heute wird das Edelmetall vor allem als „sicherer Hafen“ in Krisenzeiten geschätzt. Gold dient nicht nur als Schmuck oder Anlageobjekt, sondern wird auch als Absicherung gegen Inflation und Währungsabwertungen betrachtet. Sein Wert ist unabhängig von staatlichen Institutionen oder einzelnen Währungen, was es in unsicheren Zeiten besonders attraktiv macht.
Zentralbanken zählen zu den größten Goldkäufern weltweit. Um ihre Währungen in Krisenzeiten zu stützen, kaufen sie Gold, um die wirtschaftliche Stabilität und das Vertrauen in ihre Währungen zu stärken. 2022 kauften Zentralbanken laut World Gold Council 1.136 Tonnen Gold im Wert von rund 70 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Besonders schnell wachsende Schwellenländer wie China, Indien und die Türkei erhöhen ihre Goldreserven in hohem Tempo.
Gold steht traditionell in einer inversen Beziehung zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen – beide gelten als bedeutende Reservewährungen und sichere Häfen für Anleger. Wenn der Dollar abwertet, steigt der Goldpreis häufig, was Investoren und Zentralbanken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dazu veranlasst, ihre Portfolios zu diversifizieren. Ebenso ist Gold gegenläufig zu risikobehafteten Vermögenswerten. Während ein Aufschwung an den Aktienmärkten den Goldpreis oft drückt, profitieren Goldinvestoren in Zeiten von Börsenturbulenzen.
Der Goldpreis unterliegt einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Geopolitische Spannungen oder die Sorge vor einer tiefen Rezession können den Preis des Edelmetalls schnell in die Höhe treiben, da Gold als sicherer Hafen gilt. Ohne eigene Rendite steigt der Wert des Metalls häufig in Phasen niedriger Zinsen, während hohe Zinskosten den Preis drücken. Die Entwicklung des Goldpreises ist jedoch stark vom US-Dollar abhängig, da das Edelmetall in Dollar (XAU/USD) gehandelt wird. Ein starker Dollar übt in der Regel Druck auf den Goldpreis aus, während ein schwächerer Dollar zu einer Verteuerung führen kann.