Washington, 30. Mai (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich gezeigt, dass es im Streit über das iranische Atomprogramm zu einer Einigung mit der Islamischen Republik kommt. Dies sei in nicht allzu ferner Zukunft möglich, erklärte der Präsident am Freitag in Washington. Der Iran hatte Trump vorgeworfen, mit der Drohung, seine Atomanlagen zu zerstören, eine rote Linie überschritten zu haben. Dies würde schwerwiegende Folgen haben, meldete die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars am Freitag. Ein iranischer Regierungsvertreter erklärte: "Wenn die USA eine diplomatische Lösung anstreben, müssen sie die Sprache der Drohungen und Sanktionen aufgeben."
Westliche Staaten werfen der Regierung in Teheran vor, nach Atomwaffen zu streben, was der Iran zurückweist. Die USA stiegen 2018 unter dem damaligen und heutigen Präsidenten Trump aus dem Atomabkommen von 2015 aus und haben Sanktionen verhängt. Der Iran fühlte sich daraufhin nicht mehr an zuvor vereinbarte Auflagen zur Urananreicherung gebunden. Nach seinem Amtsantritt Anfang des Jahres nahm Trump erneut Verhandlungen mit dem Iran auf, drohte im Falle eines Scheiterns aber auch mit Militärschlägen.
Westliche Mächte drängen unterdessen die Atombehörde der Vereinten Nationen (IAEO) nach Angaben von Diplomaten dazu, dem Iran einen Verstoß gegen den Vertrag zur Nichtverbreitung von Atomwaffen zu bescheinigen. Demnach soll dem Gouverneursrat der IAEO bei seiner Sitzung am 9. Juni ein umfassender Bericht vorgelegt werden, der keine Zweifel daran lasse, dass der Iran seine Verpflichtungen nicht einhalte, sagte ein europäischer Regierungsmitarbeiter.