Investing.com - Der jüngste Rücksetzer beim Goldpreis dürfte Anlegern eine attraktive Gelegenheit bieten, einzusteigen. So sieht es zumindest die US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS), die ihre Kaufempfehlung für das Edelmetall am Freitag nochmals bekräftigte. Gold bleibe weiterhin die bevorzugte Empfehlung der Bank unter den Rohstoffen, hieß es.
Der aktuelle Kursrutsch sei vor allem technisch bedingt gewesen. So hätten Anleger zuletzt Goldpositionen abgebaut, um Verluste am breiteren Aktienmarkt auszugleichen oder in andere Anlageklassen umzuschichten. Für die mittelfristige Perspektive beim Goldpreis ändere sich jedoch nichts, erklärten die Analysten.
Hinzu kam zuletzt der Druck durch die Ankündigung neuer gegenseitiger Strafzölle seitens der US-Regierung. Die Experten von Goldman erwarten, dass diese Maßnahmen das globale Wirtschaftswachstum belasten dürften - was defensive Anlageformen wie Gold wiederum attraktiver macht. Wichtig dabei: Gold ist bisher von den neuen Zöllen ausgenommen und soll es nach Ansicht der Fachmänner wohl auch bleiben.
Darüber hinaus werde der Goldpreis durch eine anhaltend starke Nachfrage von Zentralbanken aus Schwellenländern gestützt. Auch die Zuflüsse in goldgedeckte ETFs könnten bald steigen. Vor allem wenn die US-Notenbank Fed im Jahresverlauf tatsächlich die Zinsen senken sollte und die Rezessionsängste an den Märkten zunehmen, dürften Anleger verstärkt zu Gold greifen.
Goldman hält daher weiterhin an seiner Jahresendprognose von 3.300 US-Dollar je Feinunze fest, wobei sogar Luft nach oben bestehe. „Die Risiken für unsere Prognose sehen wir klar auf der Oberseite“, so die Experten wörtlich. Dabei verwies die Bank auf eine aktuell eher vorsichtige Positionierung vieler Investoren, was zusätzlichen Spielraum für steigende Kurse bedeute.
Im Gegensatz zu Gold sind die Analysten von Goldman Sachs derzeit bei anderen Rohstoffen eher skeptisch eingestellt. So hatte die Bank zuletzt ihre Ölpreis-Prognosen für Dezember 2025 deutlich reduziert - für die Ölsorte Brent von ursprünglich 71 auf jetzt nur noch 66 US-Dollar je Barrel, bei WTI entsprechend von 67 auf 62 Dollar. Hintergrund dafür sind schwächere Wachstumserwartungen und die überraschend höhere Förderprognose der OPEC für Mai.
Auch beim Industriemetall Kupfer sieht Goldman kurzfristig Risiken, insbesondere bei einer Verschärfung der Handelskonflikte. Ein solcher Schritt könnte den Kupferpreis im zweiten Quartal sogar wieder unter die Marke von 9.000 US-Dollar je Tonne drücken.
Gold aber sei laut Goldman weiterhin die große Ausnahme am Rohstoffmarkt. Die Bank empfiehlt Anlegern ausdrücklich, Schwächephasen wie aktuell konsequent zum Einstieg zu nutzen. „Wir betrachten diese - wie auch künftige Rücksetzer - als günstige Gelegenheit, um Goldpositionen auszubauen“, hieß es abschließend.
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