
Washington , 25. Nov (Reuters) - Die Umsätze des US-Einzelhandels sind im September weniger stark gestiegen als erwartet. Sie legten um 0,2 Prozent zum Vormonat zu, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem doppelt so kräftigen Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Im August hatte es noch einen Zuwachs von 0,6 Prozent gegeben. Die ursprünglich für Mitte Oktober erwartete Statistik war wegen des 43-tägigen Regierungsstillstands ("Shutdown") verschoben worden.
"Positive Wirkung konnten zwar die höheren Benzinpreise und die gestiegenen Pkw-Verkaufszahlen entwickeln", erklärte Ökonom Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Ohne diese Komponenten enttäuschte aber die Entwicklung."
Die Konsumausgaben werden vor allem von einkommensstarken Haushalten getragen, während viele Verbraucher mit mittlerem und niedrigem Einkommen unter steigenden Kosten leiden. Zudem schwächt sich der Arbeitsmarkt ab. Die Arbeitslosenquote stieg im September auf 4,4 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit vier Jahren.
Ökonomen befürchten, dass die jüngste Verkaufswelle am Aktienmarkt auch die Kauflaune der Besserverdienenden dämpfen und das Wirtschaftswachstum bremsen könnte. Trotz der schwächeren Einzelhandelsdaten gehen Experten aber weiterhin von einem starken Konsum im dritten Quartal aus.