
17. Nov (Reuters) - Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, sieht den Arbeitsmarkt vor einer möglichen Abkühlung. Es gebe gemischte Signale vom Jobmarkt, sagte er am Montag in einem Interview mit dem Sender CNBC. Dem stünden jedoch sehr positive Signale von den Gütermärkten gegenüber. "Ich denke, es könnte eine Art Ruhephase auf dem Arbeitsmarkt geben", erklärte er. Denn die Firmen stellten fest, dass Künstliche Intelligenz ihre Mitarbeiter so produktiv mache, dass sie nicht unbedingt neue Hochschulabsolventen einstellen müssten. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte die US-Notenbank Federal Reserve Ökonomen zufolge dazu veranlassen, den Leitzins im Dezember weiter zu senken.
Die Fed hat ihn im Oktober um einen Viertel-Prozentpunkt auf eine Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent gesenkt. Fed-Chef Jerome Powell erklärte danach jedoch, eine weitere Lockerung auf der Sitzung im Dezember sei "keine ausgemachte Sache".
Wegen des wochenlangen Shutdowns waren offizielle Konjunkturdaten zuletzt Mangelware, sodass sich die Zentralbank noch kein umfassendes Bild von der Lage am Jobmarkt machen konnte. Die US-Arbeitslosenquote für den Monat Oktober wird wegen des längsten Shutdowns in der US-Geschichte womöglich nie veröffentlicht werden, wie Hassett jüngst wissen ließ. Die Haushaltsumfrage sei im Oktober nicht erhoben worden. Deshalb werde man nur die Hälfte des Arbeitsmarktberichts erhalten - und zwar den Teil zu den Stellen, aber nicht die Arbeitslosenquote. Dies werde jedoch nur den einen Monat betreffen.