
Der geldpolitische Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank (EZB) und der amtierende Gouverneur der slowenischen Zentralbank, Primoz Dolenc, sagte am Donnerstag, dass die Zentralbank die Zinssätze stabil halten sollte, es sei denn, es treten neue Schocks auf. Dolenc wies die Argumente zurück, dass die Inflation ohne weitere Lockerungen zu niedrig fallen könnte.
Die Inflationsrisiken sind um das Basisszenario ausgewogen.
Wenn es keine neuen wirtschaftlichen Schocks gibt, denke ich, dass es richtig wäre, die geldpolitische Ausrichtung beizubehalten.
Es ist eine Haltung, die weder den Inflationsdruck anheizt noch das Wirtschaftswachstum einschränkt.
Bei Redaktionsschluss liegt das Paar EUR/USD um 0,07% höher und notiert bei 1,1655.
Die Europäische Zentralbank (EZB), mit Sitz in Frankfurt am Main, steuert die Geldpolitik der Eurozone. Ihr Hauptziel ist die Preisstabilität, definiert durch eine Inflationsrate von rund 2 %. Durch Anpassungen der Zinssätze beeinflusst die EZB maßgeblich den Wechselkurs des Euros, der tendenziell durch höhere Zinsen gestärkt und durch niedrigere geschwächt wird.
In extremen Situationen kann die Europäische Zentralbank ein Instrument namens Quantitative Easing (QE) einsetzen. QE bedeutet, dass die EZB Euros druckt und diese verwendet, um Vermögenswerte – in der Regel Staats- oder Unternehmensanleihen – von Banken und anderen Finanzinstitutionen zu kaufen. QE führt in der Regel zu einer Abschwächung des Euros. Es wird als letztes Mittel eingesetzt, wenn Zinssenkungen allein das Ziel der Preisstabilität nicht erreichen können. Die EZB setzte QE während der Finanzkrise 2009-2011, 2015 bei anhaltend niedriger Inflation und während der COVID-19-Pandemie ein.
Quantitative Straffung (QT) ist das Gegenteil von QE: Statt Staatsanleihen zu kaufen, stellt die EZB den Ankauf ein und reinvestiert fällige Beträge nicht mehr. Dies wirkt sich in der Regel positiv auf den Euro aus, da es die Liquidität am Markt verringert.