Berlin, 25. Jul (Reuters) - Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im Juli erneut verbessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 88,6 Punkte, nach 88,4 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem etwas kräftigeren Anstieg auf 89,0 Punkte gerechnet. Die Aussichten für die kommenden sechs Monate wurden einen Tick positiver bewertet, die aktuelle Geschäftslage ebenso. "Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft bleibt blutleer", kommentierte Ifo-Chef Clemens Fuest die Entwicklung. Der Auftragsentwicklung in der Industrie fehle es weiterhin an Schwung.
Viele harte Konjunkturdaten sind zuletzt schwächer ausgefallen. So setzten die Einzelhändler im Mai weniger um, während die Exporteure weniger ins Ausland verkauften - nicht zuletzt wegen des ungelösten Zollstreits mit den USA, dem größten Abnehmer von Waren "Made in Germany". "Konjunkturell waren zuletzt gemischte Signale zu verzeichnen", heißt es im aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums.
Im ersten Quartal 2025 war die deutsche Wirtschaft noch um überraschend kräftige 0,4 Prozent gewachsen. Für das zurückliegende zweite Quartal rechnen Experten jedoch mit einem Rückschlag. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte um 0,1 Prozent schrumpfen, sagen die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen voraus. Eine erste Schätzung zum Abschneiden von Europas größter Volkswirtschaft im Frühjahr will das Statistische Bundesamt am kommenden Mittwoch veröffentlichen.