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WTO: Welthandel droht im Zollstreit zu schrumpfen - 2026 winkt moderate Erholung

ReutersApr 16, 2025 1:00 PM

- Angesichts der von den USA ausgelösten Zollspirale droht der Welthandel dieses Jahr zu schrumpfen. Diese düstere Prognose stellt die Welthandelsorganisation (WTO) in ihrem am Mittwoch vorgelegten Ausblick. Die WTO-Experten gehen davon aus, dass das Volumen des Welthandels 2025 um mindestens 0,2 Prozent zurückgehen wird - im schlimmsten Fall sogar um 1,5 Prozent. Ohne die jüngsten Entwicklungen im Zollstreit wären demnach rund drei Prozentpunkte mehr und somit ein Wachstum drin gewesen. Laut den Experten ist erst für 2026 mit einer moderaten Erholung zu rechnen: Dann winke ein Zuwachs von 2,5 Prozent.

US-Präsident Donald Trump hatte den 2. April zum "Tag der Befreiung" erklärt und zahlreichen Handelspartnern pauschale Zölle von 20 Prozent aufgebrummt. Diese wurden kurz danach für 90 Tage auf Eis gelegt. Nicht jedoch für China: Die Importzölle auf Waren aus der Volksrepublik wurden sogar auf 145 Prozent hochgeschraubt, worauf China mit Gegenzöllen von 125 Prozent auf US-Waren konterte.

Bei der WTO-Vorhersage ist bereits die von Trump verkündete Aussetzung der Sonderzölle für viele Länder berücksichtigt. Sollten diese sogenannten reziproken Zölle jedoch umgesetzt werden, dürfte der Welthandel laut der WTO 2025 noch stärker unter die Räder kommen: Dann würde es noch weitere 0,6 Prozentpunkte nach unten gehen. Und bei einer weiter steigenden handelspolitischen Unsicherheit rund um den Globus wäre dann sogar ein Schrumpfen des Welthandels um 1,5 Prozent denkbar.

UMLEITUNG VON HANDELSSTRÖMEN

Die Verwerfungen durch den Zollstreit zwischen den USA und dem Exportweltmeister China dürften demnach auch auf andere Regionen ausstrahlen. So könnte es wegen der hohen Handelshürden in den USA zu einer Umleitung von Handelsströmen aus der Volksrepublik in andere Regionen der Welt kommen. Waren-Exporte Chinas in Regionen außerhalb Nordamerikas dürften demnach um vier bis neun Prozent zulegen. Zugleich werden die Einfuhren der USA aus China in einigen Bereichen voraussichtlich deutlich sinken - so etwa bei Textilien und elektrischer Ausrüstung. Dies eröffne wiederum Chancen für Entwicklungsländer, ihre Exporte in die USA zu steigern.

Die WTO wies bei ihrer Prognose darauf hin, dass man sich bei der Bewertung der Auswirkungen des Zollkonflikts auf weitgehend unbekanntes Territorium vorwage. "Der beispiellose Charakter der jüngsten Änderungen in der Handelspolitik stellt eine Herausforderung für Wirtschaftsprognostiker dar, da es in der jüngeren Geschichte kein direkt vergleichbares Ereignis gab." Die WTO wurde 1995 gegründet. Sie soll die Regeln für den globalen Warenaustausch setzen und überwachen. Berater von Trump sehen die WTO allerdings als Vehikel Chinas.

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