Berlin, 07. Apr (Reuters) - Die Berliner Sparkasse erwartet 2025 ein schwieriges Jahr mit deutlich weniger Gewinn. "Die geopolitischen Turbulenzen werden auch an uns nicht vorübergehen", sagte Vorstandschef Johannes Evers am Dienstag. Die nach Kunden größte deutsche Sparkasse erwartet für dieses Jahr einen deutlichen Gewinnrückgang auf 200 bis 250 Millionen Euro - "was aber immer noch ein Super-Ergebnis wäre", erklärte Evers auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin. Er erwarte weniger Rückenwind von der Zinsseite und betonte, man werde weiter in Digitalisierung und moderne Filialen investieren.
Im vergangenen Jahr war das Ergebnis um fast drei Prozent auf 368 (Vorjahr: 358) Millionen Euro gestiegen. Zudem konnte das Institut seine Reserven mit weiteren 200 Millionen Euro - und damit mehr als zuvor - stärken. "Das ist kein Rekordergebnis", erklärte Evers und verwies auf Sondereffekte, von denen die Sparkasse profitierte - etwa den Verkauf des ADAC-Kreditkartenportfolios. Das Ergebnis aus Finanzanlagen stieg deutlich auf 112 (Vorjahr: 18) Millionen Euro.
Mit dem Verkauf des Kreditkartengeschäfts endet auch eine Ära für das Berliner Institut: Damit entfällt auch die Marke Landesbank Berlin. Dadurch kann das Geldhaus auch seinen offiziellen Namen Landesbank Berlin ab Sommer ändern. "Wir haben jetzt BSK 1818 - unser Gründungsjahr - zum Firmennamen genommen und wollen damit die Landesbank Berlin vollständig von der Bildfläche verschwinden lassen", erläuterte Evers.
Die Sparkasse konnte sich bei vielen operativen Kennziffern verbessern. So stieg die Kernkapitalquote auf 21,9 (VJ: 20,4), die Eigenkapitalrentabilität kletterte auf 19,6 (VJ: 18,7) Prozent und das Verhältnis von Aufwand und Ertrag - die Cost-Income-Ratio - blieb mit rund 58 Prozent weitgehend stabil. Die Risikovorsorge stieg auf 141 (VJ: 132) Millionen Euro.