
Berlin/Bremen, 27. Nov (Reuters) - Die europäische Weltraumorganisation ESA wird in den kommenden drei Jahren deutlich mehr Geld für ihre Arbeit erhalten als bisher. Auf der zweitägigen ESA-Ministerkonferenz in Bremen sagten die europäischen Staaten nach Angaben von ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher 22,1 Milliarden Euro zu. Zum Vergleich: von 2023 bis 2025 hatte das ESA-Budget bei 16,9 Milliarden Euro gelegen. Die Steigerung zeigt, dass die europäischen Staaten Raumfahrt als strategisch immer wichtigere Domäne ansehen.
Forschungsministerin Dorothee Bär kündigte an, 5,4 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt beizusteuern - deutlich mehr als die 3,5 Milliarden Euro in der Finanzperiode zuvor. Bär hatte im Reuters-Interview betont, dass mit den steigenden Zuschüssen auch die Erwartung verbunden ist, dass deutsche Wissenschaftler und Unternehmen eine größere Rolle bei den ESA-Projekten spielen. Am Donnerstag kündigte sie an, dass ein deutscher Astronaut an der Artemis-II-Mondmission der US-Raumfahrtbehörde Nasa teilnehmen wird.
Die Finanzierung der ESA unterteilt sich in einen Pflichtteil der Mitgliedstaaten entsprechend ihrer Wirtschaftsleistung für bestimmte wissenschaftliche Programme und die Organisation an sich. Dazu kommen dann aber zusätzliche Programme etwa für Trägerraketen, Satelliten oder Mondmissionen, für die es extra Beiträge gibt. Deutschland engagiert sich dabei stark etwa bei der Erdbeobachtung, möchte aber auch bei dem geplanten Mondlandungsfahrzeug wichtige Teile beisteuern. Bär hatte angekündigt, dass sie Wert auf eine stärkere Einbeziehung privater Firmen und die Entwicklung neuer Startplätze für Raketenstarts legt, die Satelliten ins All bringen.