
17. Nov (Reuters) - US-Präsident Donald Trump hat trotz des massiv erhöhten militärischen Drucks auf Venezuela Gespräche mit dessen Präsidenten Nicolás Maduro in Aussicht gestellt. "Wir könnten einige Gespräche mit Maduro führen, und wir werden sehen, wie das ausgeht", sagte Trump am Sonntag (Ortszeit) vor Reportern in West Palm Beach, Florida, bevor er zurück nach Washington flog. "Sie würden gerne reden", fügte Trump hinzu. Auf die Frage, was es bedeute, dass Maduro an Gesprächen interessiert sei, sagte Trump, der Anfang Oktober diplomatische Kontakte mit Venezuela abgebrochen hatte, er wisse es nicht, aber er rede mit jedem.
Trumps Äußerungen stehen jedoch im Kontrast zum derzeitigen Vorgehen der US-Regierung. Außenminister Marco Rubio hatte kurz zuvor erklärt, die USA würden das mutmaßliche Drogenkartell "Cartel de los Soles" als "ausländische Terrororganisation" einstufen. Die US-Regierung wirft Maduro vor, das Kartell anzuführen, was dieser bestreitet.
Die USA haben ihre Militärpräsenz in der Region zuletzt deutlich verstärkt. Das Pentagon verlegte am Sonntag den Flugzeugträger "Gerald R. Ford" mit 5000 Soldaten und Dutzenden Kampfflugzeugen in die Karibik. Dort befinden sich bereits acht Kriegsschiffe und weitere Einheiten. Seit Anfang September hat das US-Militär zudem bei Angriffen auf mutmaßliche Drogenboote nach eigenen Angaben mehr als 80 Menschen getötet. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben die Angriffe als außergerichtliche Tötungen verurteilt. Die US-Regierung erkennt Maduro nicht als legitimen Präsidenten Venezuelas an.