
Seoul, 16. Nov (Reuters) - Mehrere große südkoreanische Konzerne wie Samsung005390.KS und Hyundai005380.KS haben am Sonntag massive Investitionen im eigenen Land angekündigt. Damit reagieren sie auf Sorgen, dass das Handelsabkommen mit den USA die heimische Produktion schwächen könnte. Zuvor hatte sich der südkoreanische Präsident Lee Jae Myung mit führenden Vertretern der Wirtschaft des Landes getroffen.
"Es gibt Bedenken, dass die heimischen Investitionen schrumpfen könnten, während die Investitionen in den USA zunehmen", sagte Lee und forderte die Unternehmen auf, verstärkt im Inland zu investieren. Bei dem Treffen kündigten neben Hyundai und Samsung auch der Schiffbauer Hanwha Ocean042660.KS und HD Hyundai267250.KS Investitionen an. Am Freitag war ein Handelsabkommen mit den USA abgeschlossen worden, das eine Zusage Südkoreas zu Investitionen von 350 Milliarden Dollar in strategische Sektoren der USA enthält. Zudem werden die US-Zölle auf südkoreanische Autos auf 15 von 25 Prozent gesenkt.
Samsung Electronics will im Rahmen der Investitionsoffensive eine neue Chip-Produktionslinie in seinem Werk in der Stadt Pyeongtaek errichten. Damit soll die steigende Nachfrage im Zuge des weltweiten Booms bei Künstlicher Intelligenz (KI) bedient werden. Die Maßnahme ist Teil eines 450 Billionen Won (310,79 Milliarden Dollar) schweren Investitionsplans für die nächsten fünf Jahre. Samsung werde unter anderem die heimischen Investitionen erhöhen und hochwertige Arbeitsplätze für junge Leute schaffen, sagte der Chairman von Samsung Electronics, Jay Y. Lee.
Der südkoreanische Autokonzern Hyundai Motor Group005380.KS will von 2026 bis 2030 rund 125,2 Billionen Won (umgerechnet 86,47 Milliarden Dollar) in Südkorea investieren. "Wir sind uns der Sorgen über sinkende Exporte und eine schrumpfende Inlandsproduktion aufgrund der US-Zölle von 15 Prozent bewusst", sagte Euisun Chung, Chairman der Hyundai Motor Group, nach dem Treffen mit Präsident Lee. "Wir werden die Exportmärkte diversifizieren, die Exporte aus den heimischen Werken steigern und die Autoexporte durch neue Fabriken für Elektrofahrzeuge bis 2030 mehr als verdoppeln."