
Berlin, 07. Nov (Reuters) - Verteidigungsminister Boris Pistorius wertet die akute Drohnenbedrohung in Belgien als russischen Einschüchterungsversuch im Streit über eingefrorene russische Staatsvermögen. Dies sei ein Vorgehen, das Verunsicherung und Angstmache in Belgien schüren solle, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Die dahinterstehende Botschaft sei: "Wagt es bloß nicht, wieder an die Assets zu gehen." Dies könne man gar nicht anders interpretieren. Die Bundeswehr unterstützt das Nato-Partnerland inzwischen mit Spezialkräften bei der Abwehr der Bedrohung. Drohnen unbekannter Herkunft hatten zuletzt wiederholt den Betrieb belgischer Flughäfen gestört.
Sein belgischer Amtskollege habe um Unterstützung bei der Drohnenabwehr gebeten, teilte Pistorius weiter mit. Zuvor hatte eine "akute Bedrohung" alle zivilen und militärischen Flughäfen des Landes lahmgelegt. Die Bundeswehr habe daraufhin rund 40 Soldaten entsandt. Bei den Kräften handele es sich um Spezialisten, die Drohnen im elektromagnetischen Spektrum stören, abfangen und bekämpfen könnten. In Belgien lagert bei dem Finanzdienstleister Euroclear der Großteil der nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Westen eingefrorenen Vermögenswerte.