
Kopenhagen, 05. Nov (Reuters) - Der dänische Pharmakonzern Novo NordiskNOVOb.CO hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr erneut gesenkt. Für den neuen Konzernchef Mike Doustdar, der erst im August das Ruder übernommen hat, ist das ein früher Rückschlag. Als Grund nannte er geringere Wachstumserwartungen für die wichtigen GLP-1-Medikamente gegen Diabetes und Adipositas wie die Abnehmspritze Wegovy. Doustdar will nun gegensteuern: "Wir wollen das Tempo in allen Bereichen erhöhen, um uns in dynamischen und zunehmend wettbewerbsintensiven Märkten besser behaupten zu können", erklärte er am Mittwoch.
Novo Nordisk rechnet für 2025 nun mit einem währungsbereinigten Wachstum des Betriebsgewinns zwischen vier und sieben Prozent. Zuletzt hatte der Konzern eine Spanne von vier bis zehn Prozent in Aussicht gestellt. Die Umsatzprognose wurde ebenfalls von zuvor acht bis 14 Prozent auf nun acht bis elf Prozent reduziert. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um fünf Prozent auf 75 Milliarden dänische Kronen (rund zehn Milliarden Euro) und blieb damit unter den Analystenerwartungen von 76,2 Milliarden Kronen. Währungsbereinigt betrug das Wachstum elf Prozent und lag damit ebenfalls leicht unter den Erwartungen.
Der Konzern, der dank des Erfolgs seiner Abnehmspritze Wegovy zeitweise zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen Europas aufgestiegen war, bekommt inzwischen stärkeren Wettbewerb zu spüren. Neben dem US-Rivalen Eli LillyLLY.N setzen zunehmend auch Nachahmerprodukte Novo Nordisk unter Druck. Die Entwicklung hatte bereits im Sommer zu einer drastischen Senkung der Jahresziele und einem Chefwechsel geführt. Der damalige Vorstandschef Lars Fruergaard Jörgensen wurde durch Doustdar ersetzt, nachdem die Aktie deutlich an Wert verloren hatte.