
New York, 24. Okt (Reuters) - Der Milka-Hersteller MondelezMDLZ.O will mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) die Kosten für die Erstellung von Werbeinhalten um 30 bis 50 Prozent senken. Der Lebensmittelkonzern hat das entsprechende KI-Werkzeug im vergangenen Jahr zusammen mit der Werbeagentur Publicis Groupe und der IT-Beratung AccentureACN.N entwickelt. In das Projekt seien mehr als 40 Millionen Dollar investiert worden, sagte Jon Halvorson, der bei Mondelez für das Markenerlebnis zuständig ist, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.
Die neue Technologie kommt bereits in den sozialen Medien in Deutschland für die Schokoladenmarke Milka und in den USA für Chips-Ahoy-Plätzchen zum Einsatz. Ein acht Sekunden langes Milka-Video zeigt Schokoladenwellen, die über eine Waffel schwappen, wobei der Hintergrund je nach Zielgruppe variiert. Mondelez erwartet, dass das Werkzeug für die Feiertagssaison des kommenden Jahres kurze Fernsehspots erstellen kann, möglicherweise auch für den Super Bowl 2027. Die Kosten für Animationen lägen "im Hunderttausender-Bereich", sagte Halvorson. "Diese Art der Produktion ist um Größenordnungen günstiger."
Wie andere Konsumgüterhersteller auch versucht Mondelez angesichts von Zöllen und rückläufigen Ausgaben der Verbraucher, mit Hilfe von KI die Honorare für Werbeagenturen zu senken und die Zeit für die Entwicklung neuer Produkte zu verkürzen. Auch Konkurrenten wie der Ketchup-Hersteller Kraft HeinzKHC.O und Coca-ColaKO.N experimentieren mit KI für ihre Werbung. Coca-Cola schaltete 2024 mit KI erstellte Weihnachtswerbung, deren computergenerierte Figuren jedoch von einigen Verbrauchern wegen ihrer Emotionslosigkeit verspottet wurden. Mondelez setzt nach eigenen Angaben noch keine menschenähnlichen Figuren in seinen KI-Inhalten ein. Zudem werde das Ergebnis stets von Menschen überprüft, um Pannen zu vermeiden, sagte die Managerin Tina Vaswani.