
Berlin, 22. Okt (Reuters) - Die Bundesregierung berät mit den Autoherstellern über mögliche Lieferengpässe von Halbleitern durch die Entwicklung beim niederländischen Chiphersteller Nexperia. "Wir nehmen die Situation der betroffenen Unternehmen sehr ernst und sind zum Sachverhalt mit den Unternehmen sowie den niederländischen und europäischen Partnern in verschiedenen Formaten im Gespräch", hieß es am Mittwochabend aus dem Bundeswirtschaftsministerium gegenüber Reuters. Noch am Mittwoch finde eine Schaltkonferenz mit Verbänden und Unternehmen - Hersteller und Zulieferer - aus der Automobil- und Elektronik-Industrie mit dem zuständigen Staatssekretär Frank Wetzel statt.
VolkswagenVOWG.DE hatte einem Zeitungsbericht zufolge zuvor Beschäftigte vor einem Produktionsstopp aufgrund eines drohenden Mangels an Bauteilen gewarnt. Hintergrund ist der Konflikt um den niederländischen Chiphersteller Nexperia. Er gehört einem chinesischen Konzern und ist in den Handelskrieg zwischen China und den USA geraten. Das führt dazu, dass die Lieferung von elektronischen Steuerungen mit Halbleitern von Nexperia bald versiegen könnten. Der europäische Automobilverband ACEA und der Verband der Automobilindustrie haben ebenfalls bereits vor Produktionsausfällen gewarnt und die Politik zum Eingreifen aufgefordert.