
Berlin, 17. Okt (Reuters) - Bundesfinanzminister Lars Klingbeil und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel unterstützen den Vorschlag für mehr Fusionen der europäischen Börsen. "Das wäre sicherlich ein sinnvoller Schritt", sagte SPD-Chef Lars Klingbeil am Freitag in Washington am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu Journalisten. Dies könne aber nicht die Bundesregierung entscheiden, es sei eine Sache der Unternehmen in der Branche. Den politischen Vorstoß von Kanzler Friedrich Merz (CDU) unterstütze er aber.
Nagel sprach von einer spannenden Idee. Europa müsse schauen, wie es mehr privates Kapital mobilisieren könne. Seit langem gilt der zersplitterte Kapitalmarkt als Hemmnis bei der Finanzierung größerer Unternehmen. Nagel sagte, es wäre ein starkes Signal für den Standort Europa.
Merz hatte am Donnerstag eine europäische Börsenintegration gefordert. "Wir brauchen eine Art European Stock Exchange, damit erfolgreiche Unternehmen wie zum Beispiel BioNTechBNTX.O aus Deutschland nicht an die New Yorker Börse gehen müssen", sagte er in seiner Regierungserklärung zum bevorstehenden EU-Gipfel im Bundestag. Die Deutsche Börse teilte dazu mit, dass sich das Unternehmen "als größten paneuropäischen und als globalen Akteur" sehe. Man sei sich der besonderen Rolle und Verantwortung für die europäischen Kapitalmärkte bewusst und habe auch in der Vergangenheit stets europäisch gedacht. "Dabei wurde unser Spielraum jedoch wiederholt durch die Rahmenbedingungen eingegrenzt."