
Rom, 15. Okt (Reuters) - Fast 14 Millionen Menschen in mehreren armen Ländern sind dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) zufolge wegen Mittelkürzungen bei Geberländern von schwerem Hunger bedroht. Betroffen seien Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo, Haiti, Somalia, Südsudan und Sudan, teilte die Organisation der Vereinten Nationen (UN) am Mittwoch mit. Die USA, der größte Geber des WFP, haben unter Präsident Donald Trump ihre Auslandshilfe drastisch gekürzt. Auch andere große Nationen haben Kürzungen bei der Entwicklungs- und humanitären Hilfe vorgenommen oder angekündigt. "Die Finanzierung des WFP war noch nie so angespannt", erklärte die in Rom ansässige Organisation. "Die Behörde rechnet für 2025 mit 40 Prozent weniger Mitteln, was zu einem geplanten Budget von 6,4 Milliarden Dollar führt – nach zehn Milliarden Dollar im Jahr 2024."
In einem Bericht mit dem Titel "Eine Lebensader in Gefahr" warnte das WFP, dass Kürzungen der Nahrungsmittelhilfe 13,7 Millionen Menschen von der Krise in die Notlage treiben könnten. Dies ist auf einer fünfstufigen internationalen Hungerskala nur eine Stufe von einer Hungersnot entfernt.
"Die Kluft zwischen dem, was das WFP tun muss, und dem, was wir uns leisten können, war noch nie so groß. Wir laufen Gefahr, jahrzehntelange Fortschritte im Kampf gegen den Hunger zu verlieren", sagte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain. "Es sind nicht nur die Länder, die von schweren Notlagen betroffen sind. Selbst hart erkämpfte Erfolge in der Sahelzone, wo 500.000 Menschen aus der Abhängigkeit von Hilfsgeldern befreit wurden, könnten ohne Hilfe schwere Rückschläge erleiden, und das wollen wir verhindern", fügte sie hinzu.