
Brüssel, 13. Okt (Reuters) - Das Lieferkettengesetz in der Europäischen Union soll aufgeweicht werden. Der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments sprach sich am Montag dafür aus, dass das Gesetz künftig nur noch für Unternehmen mit 5000 oder mehr Beschäftigten und einem Umsatz von mindestens 1,5 Milliarden Euro gelten soll. Das im vergangenen Jahr verabschiedete Gesetz verpflichtet Unternehmen, Menschenrechtsverletzungen und Umweltprobleme in ihren Lieferketten zu beheben. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu fünf Prozent des weltweiten Umsatzes. Viele europäische Unternehmen hatten kritisiert, das Gesetz schmälere ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Konkurrenzkampf.
Bislang gilt die Richtlinie für Unternehmen ab 1000 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 450 Millionen Euro. Der Ausschuss sprach sich zudem dafür aus, eine Anforderung zur Erstellung von "Übergangsplänen" für den Klimaschutz fallen zu lassen. Das Gesetz ist einer der politisch umstrittensten Teile der grünen Agenda der EU. Unter anderem hatten die USA und Katar Änderungen gefordert, während europäische Konzerne wie TotalEnergiesTTEF.PA eine vollständige Abschaffung verlangten.