
Washington/Bangalore, 10. Okt (Reuters) - US-Präsident Donald Trump will einem Medienbericht zufolge am Freitagabend ein Abkommen mit dem britischen Pharmakonzern AstraZenecaAZN.L zur Senkung von Medikamentenpreisen bekanntgeben. Es handele sich um ein Modell nach dem Prinzip der Meistbegünstigung, meldete der Sender MSNBC unter Berufung auf einen Vertreter des Weißen Hauses. Ziel sei es, verschreibungspflichtige Medikamente für einkommensschwache US-Bürger erschwinglicher zu machen - auch für diejenigen, die über das staatliche Gesundheitsprogramm Medicaid versichert sind. Die vergünstigten Preise sollen über die für das kommende Jahr geplante Webseite TrumpRx erhältlich sein.
AstraZeneca-Chef Pascal Soriot werde bei der Ankündigung im Weißen Haus anwesend sein, hieß es weiter. Eine US-Stellungnahme lag zunächst nicht vor. AstraZeneca lehnte einen Kommentar ab.
Die Ankündigung folgt auf ein ähnliches Abkommen, das Trump in der vergangenen Woche mit dem US-Pharmakonzern PfizerPFE.N geschlossen hatte. Pfizer hatte sich im Gegenzug für Zollerleichterungen bereit erklärt, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente im Medicaid-Programm auf das Niveau anderer Industrieländer zu senken. Patienten in den USA zahlen für verschreibungspflichtige Medikamente oft fast dreimal so viel wie in anderen Industrieländern. Trump übt seit Längerem Druck auf die Pharmaindustrie aus, die Preise zu senken. Im Juli hatte er 17 führende Pharmaunternehmen in Briefen aufgefordert, bis zum 29. September verbindliche Zusagen zur Preissenkung zu machen.