
Madrid/Washington, 10. Okt (Reuters) - Spanien will sich von US-Präsident Donald Trumps Drohung mit Rauswurf aus dem Militärbündnis Nato nicht beirren lassen. "Ich weiß mit Sicherheit, dass sich die US-Streitkräfte des spanischen Engagements sehr wohl bewusst sind", sagte Verteidigungsministerin Margarita Robles am Freitag. Spanien halte seine Verpflichtungen ein, fügte sie hinzu. Ein hochrangiger Mitarbeiter der Regierung bekräftigte Spaniens Bekenntnis zur Nato und rief zur Beruhigung auf. Das Land sei Vollmitglied des Bündnisses und erfülle seine Fähigkeitsziele ebenso wie die USA.
Trump hatte Spanien am Vortag als einzigen Nachzügler in der Nato kritisiert. Das Land habe keine Entschuldigung, die Verteidigungsausgaben nicht wie von ihm gefordert auf fünf Prozent zu erhöhen. "Vielleicht sollte man sie ehrlich gesagt aus der Nato werfen", sagte er bei einem Treffen mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb im Weißen Haus.
Das südeuropäische Land hatte sich als einziges der 32 Nato-Staaten geweigert, das neue Ausgabenziel mitzutragen. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez sagte dazu, für sein Land seien die bestehenden zwei Prozent der Wirtschaftsleistung ausreichend, um die Verteidigungsziele zu erreichen. Ende Juni drohte Trump Spanien deswegen mit höheren Zöllen.