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HINTERGRUND-Zerstörung und humanitäre Krise im Gazastreifen – Eine Bilanz

ReutersOct 7, 2025 7:48 AM

- Bei der israelischen Offensive im Gazastreifen, die als Reaktion auf den Angriff der militant-islamistischen Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 begann, sind Zehntausende Palästinenser getötet und weite Teile des Gebiets zerstört worden. Auch auf israelischer Seite kamen Tausende Menschen ums Leben. Die folgende Zusammenfassung über das Ausmaß der Zerstörung und die Zahl der Todesopfer stützt sich größtenteils auf Daten des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA).

TODESOPFER

Seit dem 7. Oktober 2023 sind nach Angaben der von der radikal-islamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mehr als 67.000 Palästinenser getötet worden. Fast ein Drittel der Toten war demnach unter 18 Jahre alt. Die Behörde unterscheidet in ihrer Zählung nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern. Israel erklärte, mindestens 20.000 der Getöteten seien Kämpfer der Hamas und anderer militanter palästinensischer Organisationen gewesen.

Eine Untersuchungskommission der Vereinten Nationen kam im vergangenen Monat zu dem Schluss, dass Israel im Gazastreifen einen Völkermord begangen habe, und führte das Ausmaß der Tötungen als einen Beleg für diese Feststellung an. Israel wies die Einschätzung als voreingenommen und "skandalös" zurück.

Auf israelischer Seite sind nach offiziellen Angaben zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 29. September 2025 mindestens 1665 Israelis und ausländische Staatsangehörige getötet worden. Davon starben 1200 bei dem Angriff vom 7. Oktober 2023. Das israelische Militär meldete zudem den Tod von 466 Soldaten im Kampf seit Beginn der Bodenoffensive am 27. Oktober 2023.

GEISELN

Die Hamas verschleppte bei ihrem Angriff 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. Nach israelischen Angaben befinden sich noch 48 Geiseln in dem Küstengebiet. Es wird vermutet, dass 20 von ihnen am Leben sind.

ZERSTÖRUNG

Rund 193.000 Gebäude im Gazastreifen wurden nach einer Analyse des Satellitenzentrums der Vereinten Nationen (UNOSAT) von Juli zerstört oder beschädigt. Etwa 213 Krankenhäuser und 1029 Schulen seien Ziel von Angriffen gewesen. Von den 36 Krankenhäusern im Gazastreifen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nur noch 14 teilweise funktionsfähig. Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte äußerte große Besorgnis über das Ausmaß der Zerstörung in der Stadt Gaza und erklärte, jede absichtliche Umsiedlung der Bevölkerung käme einer ethnischen Säuberung gleich.

VERTREIBUNG UND HUNGER

Nach UN-Angaben sind nur noch etwa 18 Prozent des Gazastreifens weder von Evakuierungsanordnungen betroffen noch befinden sie sich in militarisierten Zonen. Viele Palästinenser wurden mehrfach vertrieben. Seit Israel seine Militäraktion in Gaza-Stadt Mitte August ausweitete, haben die Vereinten Nationen über 417.000 Vertriebene aus dem Norden in den Süden des Gebiets registriert. Ein globales Überwachungssystem für Hunger erklärte im August, dass in der Stadt Gaza eine Hungersnot ausgebrochen sei und sich wahrscheinlich ausweiten werde. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wies den Bericht als "glatte Lüge" zurück. Demnach leiden 514.000 Menschen – fast ein Viertel der Palästinenser im Gazastreifen – unter einer Hungersnot. Mindestens 177 Menschen, darunter 36 Kinder, sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza an Hunger und Unterernährung gestorben.

HILFSLIEFERUNGEN

Am 21. Mai hob Israel eine elf Wochen andauernde Blockade für Lieferungen in den Gazastreifen auf. Hilfsorganisationen zufolge reicht die geringe Menge an Hilfe, die den Gazastreifen erreicht, aber bei weitem nicht aus. Zudem gibt es logistische Hürden, wie der Schließung des Grenzübergangs Zikim am 12. September und des Allenby-Übergangs für Lebensmittellieferungen am 24. September.

Israel erklärt, es gebe keine mengenmäßige Begrenzung für Lebensmittelhilfen, und wirft der Hamas den Diebstahl von Hilfsgütern vor, was diese bestreitet. OCHA zufolge wurden im September etwa 73 Prozent der Hilfstransporte von hungernden Zivilisten oder bewaffneten Gruppen abgefangen. Seit dem 27. Mai wurden nach OCHA-Angaben vom 29. September mindestens 2340 Menschen bei dem Versuch getötet, an Lebensmittel oder Hilfe zu gelangen.

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