- von Markus Wacket
Berlin, 26. Sep (Reuters) - Die Bundesregierung will noch im Oktober 20 hochmoderne Eurofighter-Jets zur elektronischen Kriegsführung für vier Milliarden Euro bestellen. Dies geht aus Bestell- und Vertragsunterlagen der Regierung hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters am Freitagabend vorlagen. Die erste Maschine soll demnach 2031 geliefert werden, die übrigen verteilt über die Jahre bis 2034. Der Vertragsabschluss mit dem Hersteller Airbus DefenseAIR.PA ist für Mitte Oktober nach Zustimmung des Parlaments vorgesehen, die als sicher gilt. Die als Eurofighter EK bezeichneten Maschinen sollten bereits in der vergangenen Wahlperiode gekauft werden. Die Finanzierung des Rüstungsprojekts erfolgt vollständig aus dem Bundeshaushalt 2025.
Die Jets sind darauf spezialisiert, feindliche Luftverteidigungsstellungen zu stören und auszuschalten. Dafür verfügen sie über ein hochmodernes Selbstschutzsystem, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) auf Bedrohungen reagieren kann. Zudem werden die Einsitzer mit einem modernen ESCAN-Radar ausgestattet. Das Projekt umfasst dem fast 1000-seitigen Dokument zufolge neben den 20 Flugzeugen auch die Lieferung von 52 Triebwerken sowie Projekte, um die Produktion mit aktuellen Bauteilen sicherzustellen. Die geschätzten Kosten für die Materialerhaltung im späteren Betrieb liegen bei rund 7,5 Millionen Euro pro Flugzeug und Jahr. Der Gesamtwert liegt dem Dokument zufolge bei genau vier Milliarden Euro.
Das Projekt ist Teil von Aufrüstungsplänen, die mit einer russischen Bedrohung begründet werden. Geplant ist auch der Kauf von Schützenpanzern und Spähfahrzeugen in großer Stückzahl.