Frankfurt/München, 12. Aug (Reuters) - Der bayerische Industrieausrüster REMA Tip Top wird Insidern zufolge doch nicht verkauft. Die Familieneigentümer des Kautschuk-Spezialisten aus Poing bei München hätten sich gegen einen externen Investor entschieden, sagten vier mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. REMA Tip Top hatte das Interesse von Finanzinvestoren wie CarlyleCG.O und Triton, aber auch von Unternehmen aus der Branche auf sich gezogen. Investmentbanker hatten eine Bewertung von bis zu drei Milliarden Euro für möglich gehalten.
REMA Tip Top stellt unter anderem Förderbänder für Fabriken her, aber auch Material zur Reparatur von Autoreifen. Das bekannteste Produkt ist wohl das Fahrradschlauch-Reparaturset unter dem Namen "Tip Top". Das Unternehmen wollte sich zu den Informationen nicht äußern. REMA Tip Top erwirtschaftete 2023 mit 900 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Insidern zufolge lag das operative Ergebnis (Ebitda) bei rund 150 Millionen Euro. Das 1923 von den Brüdern Otto und Willy Gruber gegründete Unternehmen war bis 2017 die Schwesterfirma des Münchner Autoteilehändlers Stahlgruber, der damals für 1,5 Milliarden Euro an den US-Rivalen LKQLKQ.O verkauft wurde.
Die Familieneigentümer von REMA Tip Top seien sich in Bewertungsfragen nicht einig mit den Bietern geworden, sagten mehrere mit dem Prozess vertraute Personen. Im nächsten Jahr soll der größere Konkurrent ContiTech auf den Markt kommen, den die Muttergesellschaft ContinentalCONG.DE zum Verkauf gestellt hat.