Tokio, 08. Aug (Reuters) - Bei der Umsetzung des Handelsabkommens zwischen den USA und Japan gibt es Probleme. Nach Angaben der Regierung in Tokio haben die USA aber zugesagt, die Fehler zu korrigieren und zu viel gezahlte Zölle zurückzuerstatten. Dafür würden Verordnungen von US-Präsident Donald Trump geändert. Japan muss eigentlich Zölle auf die meisten Exporte in die USA in Höhe von 15 Prozent zahlen. Dieser Satz wurde jetzt aber auf bestimmte Warengruppen wie etwa Rindfleisch, die bereits höheren Zöllen unterliegen, noch oben draufgesattelt. Der japanische Unterhändler Ryosei Akazawa sprach von einem bedauerlichen Versehen.
Akazawa war extra nach Washington gereist, um die neue Praxis mit US-Handelsminister Howard Lutnick und US-Finanzminister Scott Bessent zu besprechen. Anders als für die Europäische Union seien solche zusätzlichen Zölle für Japan noch nicht zurückgenommen worden, so Akazawa. Die USA hätten auch bekräftigt, in einer Anordnung Trumps würden die US-Zölle für japanische Autos auf 15 von 27,5 Prozent gesenkt. Dies war der Regierung in Tokio besonders wichtig, weil das asiatische Land viel mehr Autos exportiert als aus den USA importiert.
Die zuständigen US-Ministerien waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Die Vereinigten Staaten hatten zuletzt mehrere vorläufige Deals abgeschlossen, die dafür sorgen sollen, dass das Handelsdefizit der USA kleiner wird. Die Abkommen sind deswegen deutlich zulasten etwa der EU oder auch Japans angelegt. In beiden Fällen zahlen die USA künftig viel weniger Zölle für ihre Exporte und haben sich zudem Zusagen gesichert, dass in den USA investiert und im großen Umfang Energie eingekauft wird. Schriftliche Vereinbarungen gibt es aber nicht, was zuletzt neue Unsicherheit geschürt hat.
Seit Donnerstag werden die neuen US-Zölle gegen Japan und die EU in Höhe von 15 Prozent auf die meisten Waren erhoben. Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) hatte aber geklagt, dass der im Frühjahr erhöhte Zoll für die Branche von 27,5 Prozent noch nicht auf 15 Prozent abgesenkt worden sei.