Moskau, 03. Aug (Reuters) - Inmitten zunehmender Spannungen zwischen Russland und den USA haben Russland und China ein seit längerem geplantes Marinemanöver im Japanischen Meer begonnen. Teil des bis Dienstag vorgesehenen Manövers seien Artillerieübungen, Einsätze gegen U-Boote und Flugabwehr sowie Such- und Rettungsaktionen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf die Pazifikflotte des Landes. Russland hatte das Manöver am Mittwoch angekündigt und erklärt, es sei "defensiver Natur" und nicht gegen andere Länder gerichtet. Anrainer des Japanischen Meeres sind neben Japan und Russland auch Nord- und Südkorea.
Parallel zu der Ankündigung war ein in sozialen Medien geführtes Wortgefecht zwischen dem Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, und US-Präsident Donald Trump eskaliert. Ex-Präsident Medwedew und Trump hatten dabei jeweils die Nuklearstreitkräfte beider Staaten thematisiert, was in politischen Auseinandersetzungen ungewöhnlich ist. Trump hatte schließlich erklärt, er habe die Positionierung zweier Atom-U-Boote in "angemessenen Regionen" angewiesen, hatte dies aber nicht näher ausgeführt. Trump hatte sich in der jüngeren Vergangenheit zunehmend frustriert darüber geäußert, dass er den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht zu einer Beendigung des Kriegs gegen die Ukraine bewegen konnte.
Die Atommächte Russland und China hatten kurz vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 eine "unbegrenzte" strategische Partnerschaft geschlossen. Sie führen regelmäßig Militärübungen durch, um die Koordination zwischen ihren Streitkräften zu proben. Bei dem laufenden Manöver bewegen sich Interfax zufolge russische und chinesischen Schiffe in einem gemeinsamen Verband, dem ein großes russisches U-Boot-Abwehrschiff und zwei chinesische Zerstörer angehören. Zudem seien dieselelektrische U-Boote beider Länder sowie ein chinesisches U-Boot-Rettungsschiff beteiligt.