Washington/Frankfurt, 31. Jul (Reuters) - US-Präsident Donald Trump fordert von Boehringer Ingelheim und 16 weiteren Pharmakonzernen umgehend niedrigere Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA. Er habe den Chefs und hochrangigen Managern der Unternehmen entsprechende Briefe geschickt, teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit. Kopien der Briefe veröffentlichte Trump auch auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. Darin setzt der Republikaner den Firmen eine Frist bis zum 29. September, um mit verbindlichen Zusagen auf seine Forderungen zu antworten.
Konkret verlangt Trump von den Konzernen, die Meistbegünstigungsklausel bei den Preisen auf das staatliche Gesundheitsprogramm Medicaid auszuweiten. Zudem sollen sie eine solche Preisgestaltung für neue Medikamente garantieren und überschüssige Einnahmen aus dem Ausland an Patienten und Steuerzahler in den USA zurückgeben. "Jüngsten Daten zufolge zahlen Amerikaner für Markenmedikamente mehr als das Dreifache des Preises, den andere, ähnlich entwickelte Länder zahlen", sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Die Regierung werde jedes Instrument einsetzen, um "missbräuchliche Preisgestaltungspraktiken" bei Medikamenten zu beenden.
Neben Boehringer Ingelheim gingen die Schreiben des US-Präsidenten an das zum Darmstädter Konzern MerckMRCG.DE gehörende EMD Serono, NovartisNOVN.S, Novo NordiskNOVOb.CO, Eli LillyLLY.N, PfizerPFE.N, SanofiSASY.PA, den US-Konzern Merck & CoMRK.N, Johnson & JohnsonJNJ.N, AstraZenecaAZN.L, RegeneronREGN.O, GSKGSK.L, GenentechROGING.UL, AmgenAMGN.O, GileadGILD.O, Bristol Myers SquibbBMY.N und AbbvieABBV.N.
Der US-Branchenindex NYSE Arca.DRG gab zunächst um 2,3 Prozent nach.