30. Jul (Reuters) - Ein schweres Erdbeben der Stärke 8,6 hat am Mittwoch die russische Halbinsel Kamtschatka am Pazifik erschüttert. Laut Aussagen des russischen Regionalministers für Notlagen, Sergej Lebedew, traf eine drei bis vier Meter hohe Tsunami-Welle daraufhin auf Küstenabschnitte der Halbinsel, die im äußersten Osten Russlands liegt. Das Erdbeben sei schwer und das stärkste seit Jahrzehnten gewesen, sagte der Gouverneur von Kamtschatka, Wladimir Solodow, in einer auf Telegram veröffentlichten Videobotschaft. Nach vorläufigen Informationen habe es keine Verletzten gegeben. Wegen der Tsunami-Gefahr wurde für die Kleinstadt Sewero-Kurilsk eine Evakuierung angeordnet, wie der Gouverneur von Sachalin, Waleri Limarenko, auf Telegram mitteilte.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens in einer geringen Tiefe von 19,3 Kilometern. Die japanische Wetterbehörde erklärte, sie erwarte eine bis zu einem Meter hohe Tsunami-Welle an größeren Küstenabschnitten. Das US-Tsunami-Warnsystem warnte ebenfalls vor "gefährlichen Tsunami-Wellen" innerhalb der nächsten Stunden entlang einiger Küsten im Pazifik. Über drei Meter hohe Wellen seien möglich an den Küsten der nordwestlichen hawaiianischen Inseln und der russischen Küste. Ein bis drei Meter hohe Wellen könnten die Küsten Japans, Guams und Hawaiis treffen.