Sisaket, 27. Jul (Reuters) - Auch nach der Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer Waffenruhe wird an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha offenbar weiter geschossen. Die Länder beschuldigten sich gegenseitig, am Sonntagmorgen das jeweils andere Land mit Artillerie angegriffen zu haben. Am Vorabend hatte Trump erklärt, er habe mit den Regierungschefs der südostasiatischen Staaten gesprochen und beide hätten zugestimmt, sich sofort zu treffen und rasch eine Feuerpause und letztendlich Frieden auszuarbeiten: "Beide Seiten sind an einer sofortigen Waffenruhe und Frieden interessiert."
Thailands Ministerpräsident Phumtham Wechayachai dankte Trump und erklärte, sein Land stimme dem Inkrafttreten einer Waffenruhe grundsätzlich zu. Allerdings solle die kambodschanische Seite zeigen, dass auch sie aufrichtige Absichten habe. Von Kambodscha lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Die Gefechte an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha hatten am Samstag den dritten Tag in Folge angehalten. Beide Seiten erklärten, sie hätten in dem Grenzstreit in Notwehr gehandelt. Bislang wurden bei den schwersten Zusammenstößen der Nachbarländer seit mehr als zehn Jahren mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 130.000 vertrieben.
Trump nannte keine Details hinsichtlich Verhandlungen über eine Waffenruhe, etwa wann und wo sie stattfinden sollen. Allerdings machte er klar, dass die USA mit keinem der beiden Länder weitere Handelsgespräche führen werden, solange der Konflikt nicht beigelegt ist. "Wenn alles erledigt ist und Frieden herrscht, freue ich mich darauf, unsere Handelsabkommen mit beiden Ländern abzuschließen!"