Dubai, 24. Jul (Reuters) - Der Iran hat sich unter Bedingungen zu einer Wiederaufnahme der Atomgespräche mit den USA bereiterklärt. Das signalisierte der stellvertretende Außenminister Kasem Gharibabadi am Donnerstag laut der iranischen Nachrichtenagentur Mehr. Die Regierung in Teheran fordere die Anerkennung ihrer Rechte aus dem Atomwaffensperrvertrag. Zudem müssten die USA Vertrauen aufbauen und garantieren, dass die Verhandlungen nicht zu erneuten Militäraktionen gegen den Iran führten. Die Äußerung erfolgt einen Tag vor einem Treffen des Iran mit den europäischen Staaten Großbritannien, Frankreich und Deutschland in Istanbul.
Bei dem Treffen am Freitag soll es um eine mögliche Wiedereinsetzung von internationalen Sanktionen gegen die Islamische Republik gehen. Die drei europäischen Staaten hatten angekündigt, diesen sogenannten Snapback-Mechanismus der Vereinten Nationen bis Ende August auszulösen, sollte es keine Fortschritte in den Atomgesprächen zwischen dem Iran und den USA geben. Der Iran und die Vereinigten Staaten hatten bereits fünf Verhandlungsrunden unter Vermittlung Omans geführt. Diese waren jedoch nach Angriffen Israels und der USA auf iranische Atomanlagen im vergangenen Monat ausgesetzt worden.
Am Mittwoch hatte der Iran zugestimmt, in den kommenden Wochen ein technisches Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ins Land zu lassen. Die UN-Behörde hatte Anfang des Monats ihre letzten verbliebenen Inspektoren aus dem Iran abgezogen. Westliche Staaten werfen dem Iran seit langem vor, nach Atomwaffen zu streben, was die Regierung in Teheran bestreitet. Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind zusammen mit China und Russland die verbliebenen Parteien des Atomabkommens von 2015, aus dem die USA 2018 ausgestiegen sind.