Washington, 14. Jul (Reuters) - Deutschland erwägt den Kauf des US-Raketen-Systems Typhon und will damit eine Lücke in der Bundeswehr schließen. Dazu sei eine Anfrage an die USA gerichtet, erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius(SPD) am Montag beim Treffen mit seinem US-Kollegen Pete Hegseth in Washington. Eine Kaufentscheidung werde getroffen, sobald die USA dem Antrag zustimmten. Die Waffen sollten stationiert werden, bis man über eigene dieser Art verfüge. Thema sei zudem die von den USA früher zugesagte Stationierung von US-Mittelstrecken-Raketen in Europa gewesen. Diese werde von den USA nun überprüft, er gehe aber von einer Umsetzung aus, sagte Pistorius. Thema des Gesprächs mit Hegseth sei zudem ein möglicher Abzug von US-Truppen aus Europa gewesen. In einem solchen Fall wolle man koordiniert vorgehen, hätte ihm Hegseth zugesichert.
Ferner werde mit der US-Regierung auch über den Erwerb von zwei Patriot-Raketen-Abwehr-Batterien für die Ukraine verhandelt, bestätigte Pistorius. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, die USA würden der Ukraine mehrere Patriot-Systeme zur Verfügung stellen. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Gekauft werden sollen sie aber von europäischen Staaten. Der US-Steuerzahler werde nicht belastet. Russland hatte zuletzt die Ukraine fast täglich massiven Raketen- und Drohnenangriffen bis weit in den Westen des Landes überzogen.