Cologno Monzese, 09. Jul (Reuters) - Im Bieterkampf um ProSiebenSat.1PSMGn.DE könnte der italienische Großinvestor MFEMFEB.MI sein Angebot an die Aktionäre erhöhen. Zugleich signalisiert MFE Gesprächsbereitschaft mit dem tschechischen Konkurrenten PPFPPFGP.UL. "Alles ist möglich, wir werden sehen", sagte der Chef von MFE-MediaForEurope, Pier Silvio Berlusconi, am späten Dienstagabend auf einer Veranstaltung nahe Mailand auf die Frage nach einer Erhöhung der Offerte für den deutschen TV-Konzern. Bis zum 13. August laufen die Fristen für die jeweiligen Angebote von MFE und PPF, dem nach den Italienern zweitgrößten Investor bei ProSieben. "Bis dahin wird es eine Schachpartie sein", sagte Berlusconi. Technisch gesehen könne man derzeit nicht reden - "und wir reden jetzt auch nicht mit PPF, aber danach hätten wir nichts dagegen, einen starken Partner mit Erfahrung im Mediensektor zu haben", betonte Berlusconi.
Sollte es einen Schritt zur Erhöhung des Angebots geben, werde dies wahrscheinlich nach dem 31. Juli geschehen, wenn ProSiebenSat.1 seine Halbjahresbilanz vorlege, sagte MFE-Finanzchef Marco Giordani. "Wir haben es noch nicht entschieden", erklärte der Manager und betonte: "Wir werden aber nichts Verrücktes tun."
MFE hält gut 30 Prozent an ProSiebenSat.1 und hatte im April ein Angebot in Aktien und Bargeld zum gesetzlich zulässigen Mindestpreis von knapp einer Milliarde Euro vorgelegt. Daraufhin hatte PPF ein Gegenangebot in bar unterbreitet. Der Konzern bietet sieben Euro je Aktie und will seinen Anteil auf bis zu 29,99 Prozent aufstocken. Damit bliebe PPF knapp unter der Schwelle für ein verpflichtendes Übernahmeangebot. MFE hat inzwischen die 30-Prozent-Schwelle überschritten und könnte später am Markt weiter zukaufen.