09. Jul (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine seit der russischen Invasion am 24. Februar 2022. Zum Teil lassen sich Angaben nicht überprüfen.
16.42 Uhr - Kanzler Friedrich Merz will auf der Ukraine-Konferenz in Rom Angebote machen, wie die Luftverteidigung der Ukraine gestärkt werden kann. Man werde dies im Rahmen einer Videokonferenz besprechen, sagt der Kanzler zu einem geplanten Gespräch im Kreis der sogenannten Koalition der Willigen für die Ukraine. Er bezeichnet es als gutes Signal, dass die USA die Ukraine doch militärisch weiter unterstützen wollen. Russland hat zuletzt die Angriffe auf die Ukraine mit Drohnen und Raketen erheblich verstärkt.
16.00 Uhr - Die russischen Streitkräfte sind dem Verteidigungsministeriums in Moskau zufolge an wichtigen Stellen der Front in der Ostukraine vorgerückt. Zudem seien Munitionsdepots und Flugplätze mit Raketen und Drohnen angegriffen worden, teilt das Ministerium mit. Russland kontrolliert fast ein Fünftel des Gebiets der Ukraine, darunter die Halbinsel Krim und die Region Luhansk, über 70 Prozent der Regionen Donezk, Saporischschja und Cherson sowie Teile der Regionen Charkiw, Sumy und Dnipropetrowsk. Russische Streitkräfte hätten ukrainische Einheiten in den Regionen Donezk, Sumy, Charkiw, Saporischschja, Cherson und Dnipropetrowsk besiegt, teilt das russische Verteidigungsministerium weiter mit. Zudem sei das Dorf Tolstoi in Donezk eingenommen worden. "Die Streitkräfte der Russischen Föderation haben einen Sammelangriff mit hochpräzisen Langstrecken-Luftwaffen, darunter Hyperschallraketen vom Typ Kinschal und unbemannte Langstrecken-Fluggeräten, gegen die Infrastruktur von Militärflugplätzen gestartet." Alle Ziele seien getroffen worden. Das ukrainische Militär erklärt hingegen, es habe fast alle russischen Drohnen abgeschossen.
14.45 Uhr - Papst Leo XVI. hat in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seine Vermittlungsbereitschaft bekräftigt. Der Papst sei bereit, Vertreter der Ukraine und Russlands zu Gesprächen einzuladen, teilt der Vatikan mit. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche habe mit Selenskyj bei einem Treffen in der Nähe von Rom über die "dringende Notwendigkeit eines gerechten und dauerhaften Friedens" gesprochen. Der Papst empfing Selenskyj in der Kleinstadt Castel Gandolfo unweit von Rom, wo er seinen zweiwöchigen Sommerurlaub verbringt. Selenskyj hält sich in Italien auf, um an einer Ukraine-Wiederaufbaukonferenz teilzunehmen, die am Donnerstag und Freitag stattfindet.
12.40 Uhr - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird seinem Sprecher zufolge diese Woche bei seinem Besuch in Rom mit dem Ukraine-Gesandten von US-Präsident Donald Trump, Keith Kellogg, zusammentreffen. Selenskyj reist vor einer Konferenz am 10. und 11. Juli nach Italien, die den Wiederaufbau der Ukraine nach der russischen Invasion zum Inhalt hat.
12.20 Uhr - Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben zwei chinesische Staatsbürger festgenommen, die verdächtigt werden, Daten über die Produktion ukrainischer Neptun-Raketen gesammelt zu haben. Der SBU erklärt, er habe einen 24-jährigen ehemaligen Studenten in Kiew festgenommen, nachdem ihm der Dienst Dokumente übergeben hatte. Später wurde auch sein Vater festgenommen, der dem SBU zufolge die Dokumente an chinesische Geheimdienste weitergeben wollte.
12.10 Uhr - Papst Leo empfängt dem Vatikan zufolge noch am Mittwoch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Es handelt sich um die zweite persönliche Begegnung der beiden, seit Leo am 8. Mai zum Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gewählt wurde. Selenskyj hält sich in Italien auf, um am 10. und 11. Juli an einer internationalen Hilfskonferenz für die Ukraine teilzunehmen. Der ukrainische Präsident wird voraussichtlich zu dem Treffen nach Castel Gandolfo reisen, einem kleinen italienischen Bergdorf etwa eine Autostunde von Rom entfernt, wo Leo zwei Wochen Urlaub macht.
11.25 Uhr - Russland setzt seinen Vormarsch in der ostukrainischen Region Donezk nach eigenen Angaben weiter fort. Das Verteidigungsministerium meldet dort die Einnahme des Dorfes Tolstoi. Zudem teilt das Ministerium mit, dass während der nächtlichen Angriffe auf die Ukraine Militärflugplätze getroffen worden seien. Die Ukraine hatte den bislang größten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn gemeldet. Demnach hat Russland in der Nacht mit mehr als 700 Drohnen angegriffen.
09.40 Uhr - Bundeskanzler Friedrich Merz hat der Ukraine weitere Hilfe Deutschlands zugesagt. "Die Mittel der Diplomatie sind ausgeschöpft", sagt er in der Haushaltsdebatte des Bundestages. Er kritisiert, dass Russland in der Nacht die schwersten Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine geflogen habe.
08.55 Uhr - Der nächtliche Drohnenangriff auf die Ukraine war nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj der bisher größte im gesamten Krieg. Selenskyj nimmt die Attacke zum Anlass, um erneut eine härtere Gangart der Verbündeten gegenüber der Regierung in Moskau zu fordern. Er verlangt "schmerzhafte" Sanktionen und weitere Strafmaßnahmen gegen den russischen Rohölhandel. Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht mit 728 Drohnen und 13 Raketen angegriffen. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der von Russland eingesetzten Geschosse immer mehr zugenommen.
08.40 Uhr - Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht über neun Regionen des Landes 86 Drohnen zerstört. Davon seien 23 über der Region Kursk unschädlich gemacht worden, erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. In derselben Nacht hat Russland die Ukraine nach deren Angaben mit 728 Drohnen und 13 Raketen angegriffen. Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexander Chinschtein, teilt zudem auf Telegram mit, dass bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die Stadt Kursk drei Menschen getötet worden seien. Unter den Todesopfern sei auch ein Mitglied der russischen Nationalgarde, das nach ersten Berichten über den Angriff zu Hilfe geeilt sei, sagt Chinschtein. Sieben Personen seien verletzt worden, darunter ein fünf Jahre altes Kind. Von der Ukraine gibt es zunächst keine Stellungnahme. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, zivile Ziele ins Visier zu nehmen, und weisen dies jeweils zurück. In dem Krieg sind bereits Tausende Zivilisten getötet worden, der weit überwiegende Teil in der Ukraine. Russland war vor mehr als drei Jahren in das Nachbarland einmarschiert.
07.57 Uhr - Russland hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der Nacht mit besonders vielen Geschossen angegriffen. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte 728 Drohnen und 13 Raketen eingesetzt, teilt die Luftwaffe auf dem Nachrichtenportal Telegram mit. Von den Drohnen konnten demnach 718 und von den Raketen sieben zerstört werden.
04.35 Uhr - Nach Angaben des polnischen Militärs ist ein Alarmstart von Flugzeugen Polens und seiner Verbündeten ausgelöst worden. Dies geschehe, um die Sicherheit des polnischen Luftraums zu gewährleisten, teilt das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte mit. In großen Teilen der an Polen Grenzenden Westukraine war zuvor Luftalarm wegen russischer Angriffe ausgelöst worden.