Berlin, 09. Jul (Reuters) - Bundeskanzler Friedrich Merz hat französische Wünsche nach einem höheren Arbeitsanteil an dem geplanten gemeinsamen Kampfjet-Projekt FCAS klar zurückgewiesen. "Ich möchte, dass wir bei den Verabredungen bleiben, die wir im Hinblick auf FCAS mit Frankreich und Spanien getroffen haben", sagte Merz am Mittwochnachmittag mit Blick auf französische Wünsche, den Arbeitsanteil für das Land auf 80 Prozent zu erhöhen. Das gemeinsame Kampfflugzeug könne ein gutes Projekt für die europäische Verteidigung werden. "Wir brauchen ein solches Flugzeug", betonte Merz, der gleichzeitig klar machte, dass er in Gesprächen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron sei und es keine Entscheidung über die Arbeitsanteile gebe. "Wir haben uns vorgenommen, im Laufe der nächsten Monate diese Frage jetzt abschließend zu klären", fügte Merz hinzu. "Die unterschiedlichen Auffassungen darüber, wie dieses Konsortium zusammengesetzt ist, sind noch nicht gelöst."
Er hoffe sehr, dass FCAS wie auch das gemeinsame Panzerprojekt für eine europäische Beschaffung gelinge. Merz forderte als Voraussetzung weniger Komplexität und höhere Stückzahlen. "Wenn wir das hinbekommen, dann ist das ein Projekt, für das sich nach wie vor politischer Einsatz lohnt", schränkte er ein. Er sei zuversichtlich, dass dies gelingt, "aber wir sind hier noch nicht bei einem Ergebnis, das mich abschließend zufriedenstellt".
Nach den bisherigen Vereinbarungen sollen Frankreich, Deutschland und Spanien zu je einem Drittel an der Entwicklung des Nachfolgers des deutschen Eurofighter und der französischen Rafale sowie mehrerer zugehöriger Waffensysteme beteiligt werden, der 2040 auf den Markt kommen soll. In Frankreich ist Dassault AviationAM.PA federführend für das Projekt, in Deutschland AirbusAIR.PA und in Spanien IndraIDR.MC.