Dubai/Calgary, 19. Jun (Reuters) - Hochrangige Vertreter des Irans und der USA haben Insidern zufolge seit Beginn des israelisch-iranischen Konflikts mehrfach direkte Gespräche geführt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters von drei Diplomaten erfuhr, haben der US-Sondergesandte Steve Witkoff und der iranische Außenminister Abbas Araghtschi telefoniert. Ziel sei es, eine diplomatische Lösung der Krise zu finden. Den Diplomaten zufolge sagte Araghtschi, sein Land werde nicht zu Verhandlungen zurückkehren, solange Israel die Angriffe nicht einstelle. Nach Angaben der Insider wurde auch kurz ein Vorschlag der USA von Ende Mai erörtert zur Einrichtung eines regionalen Konsortiums. Dieses soll Uran außerhalb des Iran anreichern. Der Iran hat den Vorschlag bislang abgelehnt.
Die israelischen Angriffe hatten am 13. Juni begonnen, seitdem überziehen sich beide Länder mit Wellen von Raketen und Drohnen. Einem der Diplomaten zufolge ging der erste Anruf von der Regierung in Washington aus. Sie habe auch ein neues Angebot unterbreitet, um die festgefahrene Situation zu überwinden.
US- und iranische Regierungsvertreter reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters um Stellungnahmen.
Die USA und Israel werfen dem Iran vor, nach einer Atombombe zu streben, was die Regierung in Teheran zurückweist. Der Oberste Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat erklärt, das Recht Teherans auf Anreicherung sei nicht verhandelbar. Der Streit schwelt seit vielen Jahren.