10. Jun (Reuters) - Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen und um die Auswirkungen auf die Region. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen:
09.35 Uhr - In der Nähe einer Ausgabestelle für Hilfsgüter im Gazastreifen sind nach Angaben örtlicher Behörden mindestens 17 Menschen durch israelischen Beschuss getötet worden. Dutzende weitere Palästinenser seien verletzt worden. Die Opfer seien auf dem Weg zu einer Verteilstelle der von den USA unterstützten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) im Zentrum des Gazastreifens gewesen. Das israelische Militär teilt mit, dass es die Angaben prüfe. Vergangene Woche hatte es Palästinenser davor gewarnt, Straßen, die zu GHF-Stellen führen, zwischen 18.00 Uhr und 06.00 Uhr Ortszeit zu nutzen, weil diese militärisches Sperrgebiet seien. Von der GHF liegt zunächst keine Stellungnahme zu dem jüngsten Vorfall vor.
09.28 Uhr - Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat Israel offiziellen Angaben zufolge verlassen. Sie sei an Bord eines Flugzeugs Richtung Schweden mit Zwischenstopp in Frankreich abgeflogen, teilt das israelische Außenministerium auf X mit. Die israelischen Behörden hatten ihre Ausweisung veranlasst. Thunberg gehörte zu einer Gruppe von Aktivisten, die an Bord eines Schiffes Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen wollten. Das Schiff war von Israels Militär in internationalen Gewässern gestoppt und in einen israelischen Hafen umgeleitet worden.
09.01 Uhr - Greta Thunberg und weitere Aktivisten sind nach Angaben der israelischen Regierung für ihre Abschiebung auf dem Flughafen von Tel Aviv eingetroffen. Wer sich weigere, die Ausweisungspapiere zu unterschreiben und Israel zu verlassen, werde nach geltendem Recht der Justiz vorgeführt, teilt das israelische Außenministerium mit. Die Behörden würden dann die Abschiebung genehmigen. Konsularvertreter der jeweiligen Heimatländer hätten am Flughafen Kontakt zu den Aktivisten aufgenommen. "Einige Passagiere der 'Selfie Yacht' werden voraussichtlich innerhalb der nächsten Stunden abreisen", erklärt das Ministerium. Israel hat Thunberg und ihrer Gruppe vorgeworfen, mit ihrer geplanten Lieferung einer kleinen Menge von Hilfsgütern über den Seeweg nach Gaza einen Publicity-Aktion zugunsten der Hamas zu starten. Die Aktivistinnen und Aktivisten erklärten, sie wollten die internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Krise im Gazastreifen lenken.
09.00 Uhr - Die israelische Marine hat den jemenitischen Rotmeer-Hafen Hodeidah angegriffen. Der von den Huthis geführte Sender Al Masirah TV meldet, Israel habe die Docks des Hafens zwei Mal bombardiert. Die israelische Armee erklärt in einer Stellungnahme, die Marine habe Huthi-Ziele angegriffen. Der Hafen werde von den Huthis zum Waffentransfer genutzt, heißt es zur Begründung. Berichte über Opfer liegen zunächst nicht vor. Israels Verteidigungsminister Israel Katz droht den mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen mit einer See- und Luftblockade, sollten weitere Angriffe auf Israel erfolgen. Huthi-Rebellen aus dem Jemen haben in der Vergangenheit zudem wiederholt Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen, weshalb viele große Container-Reedereien das Seegebiet weitgehend meiden.
05.50 Uhr - US-Präsident Donald Trump zufolge ist der Iran an den Verhandlungen über ein Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Hamas beteiligt. "Der Gazastreifen befindet sich gerade inmitten massiver Verhandlungen zwischen uns, der Hamas und Israel, und der Iran ist tatsächlich daran beteiligt, und wir werden sehen, was mit dem Gazastreifen passieren wird. Wir wollen die Geiseln zurückholen", sagte Trump am Montag (Ortszeit) vor Reportern bei einer Veranstaltung im Weißen Haus. Er ging nicht näher darauf ein, und das Weiße Haus reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach Einzelheiten über die Beteiligung des Irans. Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
03.40 Uhr - Die Vereinten Nationen (UN) konnten nach eigenen Angaben seit der Aufhebung der israelischen Hilfsblockade vor drei Wochen nur wenig Mehl in den Gazastreifen bringen. Die UN haben 4.600 Tonnen Weizenmehl über den Kerem-Shalom-Übergang in den Gazastreifen transportiert, den einzigen Zugang, den Israel billigt, sagte der stellvertretende UN-Sprecher Fahan Haq gegenüber Reportern am Montag (Ortszeit). "Das meiste davon wurde von verzweifelten, hungernden Menschen gestohlen, bevor die Lieferungen ihr Ziel erreichten. In einigen Fällen wurden die Lieferungen von bewaffneten Banden geplündert", sagte Haq. Dem UN-Sprecher zufolge schätzen Hilfsorganisationen, dass zwischen 8.000 und 10.000 Tonnen Weizenmehl im Gazastreifen benötigt würden, um jeder Familie einen Sack Mehl zu geben und die Verzweiflung zu verringern. Haq forderte Israel auf, weit mehr Hilfsgüter über mehrere Grenzübergänge und Routen einzulassen. Nach den Richtlinien des Welternährungsprogramms würden 4.600 Tonnen Mehl den 2 Millionen Einwohnern des Gazastreifens für etwa acht Tage Brot reichen, wenn man von einer täglichen Standardration von 300 Gramm pro Person ausgeht.
00.30 Uhr - Israel hat laut Medienberichten bei Angriffen auf das Viertel Tuffah in Gaza-Stadt drei Mitarbeiter des medizinischen Dienstes und einen Journalisten getötet. Dies berichteten palästinensische Medien, darunter die Hamas-nahe Nachrichtenagentur Shehab am späten Montagabend. Die Rettungskräfte seien bei der Versorgung von Verwundeten und der Bergung von Leichen in dem Viertel getötet worden, so Shehab. Das israelische Militär reagierte nicht sofort auf eine Anfrage zur Stellungnahme. Zuvor hatte es erklärt, dass seine Streitkräfte weiterhin gegen "terroristische Organisationen" im gesamten Gazastreifen vorgehen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen sind mehr als 54.927 Palästinenser getötet worden, die meisten von ihnen Zivilisten.
00.05 Uhr - Dem Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Baghaei, zufolge ist die nächste Runde der indirekten Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA für Sonntag in Muscat im Oman geplant. Dies teilte das Außenministerium am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit. US-Präsident Donald Trump hatte dagegen verkündet, die Gespräche über ein Atomabkommen würden am Donnerstag fortgesetzt werden.