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HINTERGRUND-Goldrausch bei Anbietern von Programmier-KI

ReutersJun 3, 2025 10:18 AM
  • Software wird zu großen Teile von KI geschrieben
  • Programmier-KI gilt als Zukunftsmarkt
  • Hohes Wachstum treibt Bewertungen von Startups in die Höhe

- von Anna Tong und Krystal Hu

- Seit der Premiere von ChatGPT vor mehr als zwei Jahren erobert Generative Künstliche Intelligenz (KI) die Welt im Sturm. Am heftigsten fegt sie durch die Softwarebranche, weil hier der wirtschaftliche Nutzen besonders deutlich wird. Daher können sich Anbieter spezieller Programmier-KI vor Aufträgen und potenziellen Investoren kaum retten.

"KI automatisiert sich wiederholende, mühsame Arbeiten", sagt Scott Wu, Chef des Startups Cognition, das eine spezielle Programmier-KI entwickelt. "Die Rolle des Softwareingenieurs hat sich bereits dramatisch verändert." Es gehe nicht mehr darum, komplizierte Computerbefehle zu kennen.

"Kollege KI" liefert schon heute große Teile des Programmcodes für Software. Google-Chef Sundar Pichai bezifferte die Quote unlängst auf "deutlich über 30 Prozent". Sein Kollege Satya Nadella von MicrosoftMSFT.O taxiert den Anteil auf 20 bis 30 Prozent. AmazonAMZN.O hat nach eigenen Angaben dank KI Arbeitsjahre von 4500 Programmierern eingespart. Die Firmen nutzen hierfür das "Vibe Coding", bei dem die KI auf Basis von Anweisungen in natürlicher Sprache ein Softwareprogramm schreibt. Dadurch ist für Entwickler die Beherrschung einer Computersprache nicht mehr zwingend notwendig.

EXPLODIERENDE UMSÄTZE - MILLIARDENSCHWERE BEWERTUNGEN

Entsprechend begehrt sind spezielle KI, die für derartige Arbeiten optimiert wurden. Hier buhlen zahlreiche Startups wie Cognition, Windsurf oder Cursor um Kunden, die allesamt mit enormen Wachstumsraten glänzen. Cursor kommt rund zwei Jahre nach Firmengründung und mit gerade einmal 60 Beschäftigten auf einen Umsatz von 100 Millionen Dollar jährlich. Insidern zufolge erwirtschaftet Windsurf rund ein halbes Jahr nach Premiere seiner Programmier-KI "Codeium" bereits 50 Millionen Dollar.

Investoren reißen sich um diese Firmen: Cursor wurde im Rahmen einer 900 Millionen Dollar schweren Finanzierungsrunde vor wenigen Wochen mit insgesamt zehn Milliarden Dollar bewertet. Insidern zufolge will der ChatGPT-Entwickler OpenAI das Startup Windsurf für drei Milliarden Dollar kaufen.

ALTE HASEN ODER JUNGE WILDE?

Allerdings machen diese Startups bislang Verluste, weil sie meist auf die Technologie von Anbietern wie OpenAI oder Anthropic zurückgreifen und dafür Gebühren fällig werden. Außerdem liefern sie sich ein teures Rennen um Marktanteile. "Es geht weniger darum, wer die beste Technologie hat, sondern darum, wer sie am besten nutzt und seine Produkte besser als andere verkauft", erläutert Scot Raney, Geschäftsführer des Wagniskapitalgebers Redpoint Ventures.

Die Newcomer konkurrieren nicht nur miteinander, sondern auch mit den etablierten Technologiekonzernen, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lassen wollen. Als Marktführer bei Programmier-KI gilt bislang Microsofts "GitHub Copilot", der Insidern zufolge im vergangenen Jahr einen Umsatz von 500 Millionen Dollar erwirtschaftete. Der Softwarekonzern will diese Zahl nicht kommentieren und teilt nur mit, dass dieses Produkt mehr als 15 Millionen Nutzer habe. Google und OpenAI haben unlängst eigene Programmier-KI angekündigt. Anthropic arbeitet Insidern zufolge ebenfalls an einem entsprechenden Angebot.

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