Berlin, 02. Jun (Reuters) - Die Bundesregierung will mit der Bundeswehr rasch das Gesundheitssystem für einen möglichen Krieg rüsten. "Das Problem ist, dass wir ein sehr komplexes Gesundheitswesen haben, das gut funktioniert, das allerdings auf Krise und Konflikt entsprechend angepasst werden muss", sagte Ralf Hoffmann als Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr am Montag in Berlin. Auch bei der geplanten Krankenhausreform mit Betten-Abbau müsse der Bedarf für Verwundete im Ernstfall mitgedacht werden. Besondere Bedeutung habe auch die Einbindung der niedergelassenen Ärzte und Apotheken für die Versorgung mit Verbandsmaterial, Blutkonserven und Medikamenten. Möglichst bis zum Jahresende soll ein Gesundheits-Sicherstellungsgesetz des Gesundheitsressorts erarbeitet sein, das auch rechtlich den Katastrophenfall berücksichtige.
Die Sicherheitslage habe sich in den vergangenen Monaten verschärft, sagte Generaloberstabsarzt Hoffmann. "Wir müssen tatsächlich jetzt konkret werden und so schnell wie möglich auch Schritte in die Wege leiten." Erste Lehren habe man aus der Zeit der Corona-Pandemie ziehen können. Zudem sei auch die internationale Kooperation wichtig. Die Bundeswehr hatte daher zu einem Symposium mit Experten aus der Schweiz und auch Israel geladen, dessen Gesundheitssystem unter anderem durch den Gaza-Krieg stark belastet ist.