Washington, 28. Mai (Reuters) - Wenn der russische Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg nicht einlenkt, muss er nach Angaben von Außenminister Johann Wadephul mit US-Sanktionen rechnen. Wadephul verwies bei einem Besuch in Washington am Mittwoch darauf, die USA und Europa seien sich einig, dass man eine Friedenslösung finden, aber den Druck auf Russland erhöhen müsse. Die EU arbeite derzeit an einem 18. Sanktionspaket. Im US-Senat seien über 80 Senatorinnen und Senatoren bereit, auch ein Sanktionsgesetz zu verabschieden, fügte Wadephul nach einem Gespräch mit US-Außenminister Marco Rubio hinzu. Auf die Frage, ob die US-Regierung dieses Paket blockieren würde, sagte Wadephul: Rubio gehe wie er davon aus, "dass bei einer weiteren Verweigerungshaltung Putins gehandelt wird. Darauf sollte dieser sich einstellen."
Wadephul machte zudem China und Nordkorea schwere Vorwürfe, den Krieg mit ihrer Unterstützung Russlands am Laufen zu halten. "Die russische Kriegsmaschinerie wäre ihrerseits empfindlich geschwächt, wenn nicht Staaten wie China oder Nordkorea Putins brutalen Angriffskrieg unterstützen würden. Das besorgt uns sehr und das können wir so nicht hinnehmen", sagte er. Dies berühre Kerninteressen in Europa. "Es ist auch mit Blick auf China in unserem gemeinsamen Interesse, dass Russland nicht damit durchkommt, sich die Ukraine einzuverleiben", sagte der CDU-Politiker.