Berlin, 22. Mai (Reuters) - Einer der beiden Opfer des Anschlags auf israelische Botschaftsmitarbeiter in Washington war Gründungsmitglied des Jugendforums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft. Yaron Lischinsky sei ein langjähriger Brückenbauer der Beziehungen zwischen den Ländern gewesen, erklärte Volker Beck als Präsident der Schwesterorganisation Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) am Donnerstag. Er sei teilweise in Bayern aufgewachsen und habe sich für friedliche Koexistenz in Nahost eingesetzt.
In Washington waren zwei Botschaftsmitarbeiter von einem Mann getötet worden, der "Free Palestine" gerufen haben soll und anschließend festgenommen werden konnte.
"Das 'Free Palestine' rufende Milieu radikalisiert sich in bedenklicher Weise", beklagte Beck. "Der Israelhass ist mörderisch. Vor unseren Augen entwickelt sich eine Dynamik, die in Gewalt und Terrorismus mündet." Die Entwicklung erinnere an die Radikalisierung Ende der 1960er-Jahre, die zur Baader-Meinhof-Gruppe und später zur RAF führte. "Es geht diesen Gruppen nicht um legitime Anliegen der Palästinenser, sondern um Hass auf Israel und auf Juden."